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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 842

1874 - Mainz : Kunze
842 Europa — Deutsches Reich. c) Herzogthum Koburg-Gotha, ebensoviel Wald als Acker, besteht aus 2 nicht allein räumlich, sondern auch durch Verfassung und Verwaltung getrennten Thülen; denn so oft man auch schon von den verschiedensten Seiten, auch vonseiten des gemein« samen Herzogs, die endliche Vereinigung der beiden Herzogtümer Kobnrg und Gotha angestrebt hatte, immer scheiterten die Versuche an der kleinlichen Rivalität der koburgischen und der gothaischen Abgeordneten, so daß das Ländchen von 174000 Einwohnern dop- pelte Ministerien, Regierungen und den ganzen schwerfälligen Apparat verschiedener Verwaltnugeu und Landtage zu zahlen hat. Jetziger Herzog: Ernst Ii., dessen Bruder Albert als Gemahl der Königin von England in hoher Achtung stand. König Leopold von Belgien war ein Bruder des Vaters; ein Neffe des letzteren wurde Gemahl der portugiesischen Königin Maria Ii. — Kobnrg a. d. Jtz mit 12800 E., Residenz. Gotha mit 20600 E., wo das verdienstvolle Perthes-Petermannifche geographische In- stitut, war bis 1825, in welchem Jahre die herzogl. gothaische Linie erlosch, Hauptstadt eines besondern Herzogthums. Ohrdruf mit dem Schlosse der 1631 ausgestorbenen Grafen von Gleichen. Walters hausen. ä) Herzogthum Altenburg. Negeut: Ernst. Orte: Altenburg mit 20000 Einw. an der Pleiße, war schon vor alters Hauptort im sogenannten Osterlande. Kleinere Orte sind: Ronneburg, Eisenberg, Kahla, Orlamüude :c. An merk.: Die Karte von Deutschland sieht am buntesten aus, wo diese und andre kleine Staaten zwischen Hessen u. Königreich Sachsen liegen. Es sind 20 größere und über 30 kleinere Länderstückchen, deren Grenzen fast verwirrend durcheinander laufen, ähnlich wie ehemals in Schwaben. Unter den Fürsten dieser Ländchen hat sich aber schon mancher zum Ruhme Deutschlands ausgezeichnet. 18 u. 19. Die zwei Fiirstenthiimer Reuß liegen am Frankenwald und an der Elster, und sind am bevölkertsten in der Fabrik- gegend um Ger«. Die männlichen Personen des regierenden Hauses heißen allzumal Heinrich, seit langer Zeit. Schon zu Ottos I. Zeiten verwaltete einer ihrer Vor- fahren ein Grafenamt unter den Slaven im obern Elstergebiet (Vogtland); später wnr- den sie selbständig. Da sie nun damals sich durch Beinamen unterschieden, so traf sichs, daß zwei Brüder Heinrich der Reuß (Russe?) und der Böhm hießen. Die Nachkam- men des erstern, im 14. Jahrhundert, behielten den Namen bei, und wurden nicht mehr Vögte sondern Renße von Plauen genannt, später bloß Renße; denn Plauen und andre Orte des Vogtlands kamen an Meissen. Und da die Beinamen aufgehört, unterschieden sich die Heinriche, regierende und nicht regierende, durch Zahlen. Im Jahre 1616 theilte sich das Haus Reuß in eine ältere und eine jüngere Linie; in der älteren Linie werden die Heinriche bis 100 gezählt, in der jüngeren Linie wird die Zahl nur für ein Jahrhundert in fortlaufender Reihenfolge angegeben, worauf dann von vorn anzufangen ist. Im vorigen Jahrhundert ward die Familie, bis dahin gräf- lich, in den Fürstenstand erhoben. a) R. ältere Linie (R.-Greiz): Greiz, Residenz an der weißen Elster, mit 11600 E.; gewerbthätig in verschiedenen Zweigen der Weberei, ebenso Zeulenroda.— Jetziger Fürst: Heinrich Xxii.
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