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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 859

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Österreich-Ungarn, 859 wo neben den gewöhnlichen Getreidearten Mais, Reis, viel Wein, ja im südlichsten Theilc sogar Oliven und Südfrüchte zu treffen sind. — Die Naturerzeugnisse sind so manchsach und reichhaltig, daß der österreichisch-ungarische Staat mit Recht als einer der von der Natur am meisten begünstigten in Enropa genannt wird. Unter den Gewächsen nimmt Getreide (besonders in Ungarn und Mähren) den ersten, Obst und Wein den zweiten Rang ein; unter den Staaten Europas hat Oesterreich Ungarn (mit Ausnahme Frankreichs) den bedeutendsten Weinbau (2/3 davon entfallen auf Nn- garn). Handels- und Manufakturpflanzen, wie Tabak, Hopfen, Flachs, Hanf, Raps, Waid, Krapp, Safflor, Safran, Süßholz, Rhabarber :c. sind zum Theil in Menge vorhanden, oder können doch im Ueberfluß gebaut werden. Die Wälder, zum Theil herrlich bestanden, nehmen 28 °/° des Gesammtareals ein; nur Dalmatien und Jstrien haben Holzmangel. Unproduktive Fläche sind 12°/<, des Ganzen (die höheren Regio- men mit ihren Felsen und Schneefeldern, die Kämme und Gipfel des hercynischen Systems und der Hochkarpathen, Sandstrecken Ungarns, Sümpfe und Moore am Trauusee, an den galizischen Flüssen, an der Theiß :c.) — Zur Viehzucht bieten sich Gebirge und große Weideflächen als besonders geeignet dar. Man zählt an Rin- dern 13 Mill. und an Pferden über 2 Mill. Stück. Das Rindvieh der Alpen und der ungarischen Sawannen ist vorzüglich; ebenso die leichten Pferde Ungarns, die edleren Siebenbürgens und der Bukowina und die schweren Gäule Salzburgs. Und doch führt man Rinder und Pferde noch von Osten her ein. Auch die Schafzucht, keineswegs unbedeutend — denn man zählt 20 Mill. — und vorzüglich in Niederösterreich, Mäh- ren und Schlesien, ist nach Verhältnis nicht so groß als in Sachsen und Preußen. Schweine und Ziegen zahlreich; Hausgeflügel in außerordentlicher Menge, und nament- lich in Niederungarn. Die Bienenzucht — P/2 Mill. Stöcke — von den Deutschen und Slaven der Westländer am rationellsten betrieben, deckt den Bedarf nicht. Die wärmsten Gegenden eignen sich vorzüglich zur Seidenprodnktion, die namentlich für Südtirol vom höchsten Belange ist. — Der Bergbau bildet in Verbindung mit der darauf fußenden Industrie nächst der Landwirtschaft den wichtigsten Thätigkeitszweig der Bewohner des Kaiserstaates. Er beschäftigt (mit Einschluß der Weiber und Kinder) bei 300000 Personen. Obenan stehen Salz und Metalle. Die Salzwerke von Wieliczka und Bochnia ander oberen Weichsel, von Maros Ujvar in Siebenbürgen, von Salzburg und dem benachbarten Salzkammergute, und viele kleinere, liefern jährlich an 6 Mill. Centner, so daß über "A des Ertrags ausgeführt werden kann. Dazu werden noch an 700000 Ctr. Seesalz und an 800000 Ctr. Jndustriesalz gewonnen. Mit Ausnahme des Platins kommen alle nutzbaren Metalle in der Monarchie vor. Eisen findet sich überall, doch kommen hüttenmännisch nur jene Eisenerze in Betracht, die das Eisen in solcher Menge und Verbindung enthalten, daß sie zum Verschmelzen im Großen Vortheilhaft verwendet werden können; dies ist besonders in den östl. Alpen (Steiermark, Kärnten, Niederösterreich, Salzburg), auf beiden Seiten der Karpathen, in Böhmen -c. der Fall. Der Gesammt- ertrag an Eisenerzen belauft sich aus 16 Mill. Ctr. mit 15 Mill. Thlr. Produktions- werth; der Ertrag an Steinkohlen, die indes in noch größerer Menge zu gewinnen sind, auf 69 Mill. Ctr. zu 9 Mill., und der Braunkohlen auf 62 Mill. Ctr. zu 48/i0 Mill. Thlr.; Kupfer wird ausgebeutet (hauptsächlich in Ungarn) zu l7/i0 Mill. 55*
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