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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 904

1874 - Mainz : Kunze
904 Europa — Brittisch e s Reich. vermag die durch lauge glänzende Wolle ausgezeichnete brittische Schafzucht der riesenhaft angewachsenen Eigenindustrie (112000 Webstühle, 4,353000 Spindeln) kaum noch ' » des Bedarfes zu liefern und bezog man i. 1.1870 von Australien 189, vom Caplande 39, von Indien 13 Mill. Pfund Wolle. Das Centrum für die Wollindustrie ist Leeds, der Gesammtwerth aller Wollfabrikate beläuft sich jährlich auf 230 Mill. Thlr., wovon für 100 Mill. ausgeführt werden. Die Ausfuhr der Leinwand hat den Werth von 44 Mill.,. die des Flachsgarns zu 7 Mill. Thlr. eingerechnet, der aller Leinenwaaren von 102 Mill. Nur der kleinste Theil des hiezu nöthigen Rohmaterials wird im Lande selbst erzeugt, dagegen 3v-- Mill. Ctr. Rohstoff von Rußland zc. eingeführt, um einem großen Theil der Welt das Fabrikat zu liefern. In Dundee (in Schottland) allein beschäftigt diese Industrie 35000 Arbeiter; im ganzen sind damit 40000 Webstühle mit 1,685000 Spindeln belegt. Mit Verarbeitung von Seide hauptsächlich zu eignem Bedarf beschäftigt (Ge- fammt-Werth 82 Mill.), versendet man doch für 14 Mill. Thlr. seidene Waaren. Riesig ist die jährliche Einfuhr von Rohbaumwolle, nämlich 1260 Mill. Pfuud, wovon, nach Abzug der Wiederausfuhr, zur Verarbeitung 1000 Mill. Pfd. im Lande verbleiben. Der Werth aller Baumwollen- fabrikate, mit deren Herstellung 600000 Menschen, sowie 35 Mill. Spindeln und 440000 Webstühle beschäftigt sind, beläuft sich aber auch auf 540 Mill. pr. Thaler, wovon für 350 Mill. in fremde Länder verschickt werden, während der ganze europäische Continent bloß für 400 Mill. Thlr. Baum- wollenwaaren produzirt. Um dieselbe Menge Baumwollgarn durch Hand- arbeit zu fertigen, wie sie die brittischen Maschinen in einem Jahre liefern, bedürfte es 91 Mill. Arbeiter. Die Grafschaften Lancafhire und Chefhire sind die Hauptsitze der Baumwollenindustrie. — Mit der Fabrikation in Baumwolle wetteifert die in Metallen, woran der einheimische Boden so reich ist, daß jährlich 100000 Ctr. Zinn, Va Mill. Ctr. Blei, 4 Mill. Ctr. Kupfer, 300000 Ctr. Zink u. f. w- gewonnen, nur ein kleinerer Theil des Materials eingeführt zu werden braucht und der Gefammtgeldwerth der Bergbauproduktion jährlich auf 260 Mill. Thlr. veranschlagt werden kann. Man schätzt die Ausfuhr von Metallwaaren, Maschinen und Stahl auf 136 Mill. Thaler, den Werth aller erzeugten Waaren auf 340 Mill. Eine solche Fabrikation wäre übrigens unmöglich ohne die Masse von Steinkohlen, woran Großbritannien Ueberfluß hat; denn die Gruben liefern jährlich 2050 Mill. Ctr. (d. i. ca. 60 % der Gefammtförderung auf der Erde) dieses wichtigen Minerals, wovon etwa der achte Theil ins Ausland geht. — Die Ausfuhrderfämmtlicheu brittischen Manufakte und Produkte (also diejenigen Erzeugnisse fremder Länder, die unverändert wieder aus- geführt werden, nicht mitgerechnet) beläuft sich an Werth auf 880 Mill.
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