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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 961

1874 - Mainz : Kunze
Skandinavien — Schweden und No rwegen. 961 'Herjedälen gehört) wohnen nur 74 Menschen auf 1q.-M., ja im Län Norrbotten (dem nördlichsten) nur 43, und in Besternorrland am bosnischen Golf erst 310. Qhne die Nähe des Polarkreises wären es herrliche Länder; aber so ist es nicht einmal möglich, die dortigen Erzadern und Kohlenflötze, deren manche vorhanden, auszubeuten. Es sind also (schwedisch) Lappland und Norrland, obgleich an 5000 Quad- ratmeilen umfassend, nicht geeignet ein Königreich darzustellen, auch gehörte ihnen von alters her nicht der Name Swea Nike. Swerige oder Schweden. Diesen trug und trägt noch vorzugsweise der mittlere Theil des Reiches, während der südliche Goth- land'(Gvta Nike) und der Monarch König der Schweden und Gothen heißt. Aber auch in diesen Haupttheileu ist die Bevölkerung nur mäßig, selbst in Gothland durch- schnittlich nur 1368 auf 1 Q.-M. Der Boden, entweder zu gebirgig, wie an der Grenze Norwegens und besonders in Dalarne (Thäler), das an der Dalelf, Schwedens größtem Fluß (aus Ost- und Westdalelf) neben^Herjedalen liegt, oder Sand und Heide, wie inmitten Gothlands (namentlich in Smaland), überhaupt aber voll Wälder und Seen, ist meistens dem Ackerbau nicht sehr günstig. Doch sind befriedigende Fluren in dem ebenen Lande am Mäiaren, in den Küstenstrichen, am Wenern, vor- züglich in Skane oder Schonen, der südlichsten Landschaft Gothlands, wo ferner außer Äpfeln, Birnen und Pflaumen hie und da noch Wallnüsse und Maulbeeren wachsen. Unter den Seen mt Innern Schwedens sticht der 94 Q.-M. große Spiegel des Wenern besonders hervor; er hat eine Tiefe von ca. 100 m. und liegt nur 44 m. überm Meeresniveau. Er dient vielen Wassern als Sammelbecken, vorzüglich der nor- wegischen Klar-Elf, die vom Syltoppen kommt und ihren raschen Lauf in Schweden fortsetzt. Den See verläßt sie als Göta-Elf und fällt beim Dorf Trollhätta in 6 Stürzen wohl 40 m. tief zur Küstenebene herab; bei Göteborg am Kattegat ist die Mündung. Um zwischen hier und dem Wenern eine Schiffsverbindung herzustellen, hat man einen Kanal durch Granitfelsen gesprengt, der mit 14 Schleusen die Katarakten umgeht. Ein ähnliches kostspieliges Werk, das erst 1830 fertig geworden, ist der Göta-Kanal von dem Ostufer des Wenern aufwärts zu dem 88 m. überm Meeres- spiegel gelegenen 34 Q.-M. großen Wettern See und von da östlich weiter bis zu Söderköping an einer Bucht des baltischen Meeres. Biel gerühmt ist der von West nach Ost 12 Meilen lange und, wo am weitesten, 4 Meilen breite Mälaren, mit unbedeutenden Zuflüssen. Fast könnte man ihn einen Fjord nennen, da sein Spiegel kaum 2 <m. höher liegt als das Meer, mit dem er durch mehrere Mündnngen zusammen- hängt. Er ist mit Hunderten von Inseln versehen, so daß, wenn man diese abrechnet, die Wasserfläche nur 22 Q.-M. ausmacht. Die Inseln aber mit Hunderten von Bauernhöfen, und die Ufer, wo Klippen und Felsen mit waldigen Bergen und be- bauten Fluren wechseln und Landhäuser und Schlösser zahlreich sich erheben, tragen viel zu den Reizen des Sees bei. Kanäle verbinden ihn mit den Bergwerken Dalarnes im Norden, wie mit dem Hjelmaren See im Süden. Weit umher sind die Gegenden bebaut, nordwärts bis über Gefle, südwärts bis über Ny- und Norrköping hinaus, und hier auf der Südseite kann man sogar Weizenfelder finden, wenn auch nicht so ergibig, wie an der Südseite des Wenern oder in Schonen. Die tiefe Lage des Mä- laren und Wenern, das Vorkommen einer Krebsart in letzterem, die außerdem wohl
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