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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1028

1874 - Mainz : Kunze
1028 Nord amerika — Vereinigte Staaten. Zum großen Ocean; 40000 Q.-M. liegen diesseit des Mississippi. Die Karte zeigt uns nur zwei Haupt-Wasserscheiden von beträchtlicher Länge: das Fels gebirg fern im Westen und die Alleghanies nahe dem atlantischen Meere; also drei Haupt- theile, nämlich das weite Mittelland des Missonri-Mississippi nebst Texas und die zwei großen Küstenländer. Betrachten wir zuerst den Berg strich der Alleghanies. Er ist für die Kultur des Landes und der Bewohner von großer Wichtigkeit. Nach 3 Seiten sendet er schiffbare Gewässer: zum atlant. Meer, zum mexic. Golf und zum Mississippi; die- selben sind größteutheils oben schon genannt und auf der Karte leicht zu finden. Der Reichthnm des Gebirgstriches an Mineralien ist sehr bedeutend, namentlich an Gold (im Süden). Eisen und Steinkohle; die letztere findet sich in besonders mächtigen Lagern zwischen dem Delaware und Snsqnehanna, zwischen dem Ohio und Juniatta (Neben- fluß des Sußquehanna). Ferner ist die unbeträchtliche Erhebung der Alleghanies sehr beachtenswerth; sie bilden also keine hemmende Mauer zwischen dem Küstenlande und dem Innern; einige Senkungen, namentlich zwischen dem Eriesee und dem Hudson, zwischen dem Erie und Snsqnehanna, sind sogar tief gering, um bequeme Verbindungen zwischen dem Küstenlande und dem Ohio zu gewähren. — Im Norden treten die Berge nahe ans Meer, weiter südwestlich aber nimmt der Abstand vom Gestade beträchtlich zu. Den ganzen Gebirgszug entlang hat die nächste Abdachung angenehmes Gehügel und furchtbaren Boden, das angeschwemmte Land dagegen, das im Süden den breiten Kü- stenstrich bildet, ist flach, oft sandig, am Meere meistens sumpfig. Was das Klima betrifft, so muß es natürlich ostwärts des Hudson rauher sein, als am Susquehauna und Potomac, wo es die reichste Produktion an Obst und Getreide begünstigt. Je weiter nach Süden, desto wärmer und desto geeigneter der Boden für Tabak. Reis, Baumwolle, und in der Nähe des Golfs für Indigo, Zucker- und Kaffeeplantagen; doch sind die flachen feuchten Küstenstriche ungesund, und umsomehr, je näher dem Wendekreise. Interessant sind die Angaben über die jährliche Regenmenge. Sie ist im Verhältnis zu der in Frankreich und Deutschland groß, und im Süden größer als im Norden; z. B. in Charleston und New-Orleans 1710 mm., in New-Aork 1300, zu Boston 1130 und in Pittsburg am Ohio nur 930 des Jahres. Blicken wir von dem nordöstlichen Küstenstriche nach Westen, so treffen wir dort zunächst die ausgedehnte Hochfläche, worin die theils den Freistaaten, theils zu Canadä, gehörenden 5 Seen liegen. Sie ist waldig und feucht und hat keine beträcht- liche Erhebung, in der Nähe des Eriefees ca. 40 m.; und wie sie sanft zu den Seen sich absenkt, so fließen anch südwärts ihre Gewässer ohne raschen Fall theils znm Ohio (der Scioto und der Wabash mit dem White), theils zum Mississippi (der Wisconsin, Illinois und Kaökaskia) hinab. — Zwischen jener Niedern Hochebene und den Alle- ghanies liegt also das zum Mississippi gehörige Gebiet deö Ohio oder Schöuflusses, nicht gebirgig, sondern meist eine wellenförmige Ebene mit tiefen Flnßthälern. Ur- sprünglich voll Waldung, wie überhaupt die Ostregion der Freistaaten (denn erst am Wabash zeigt sich der Charakter der Prärien), bot das Ohiogebiet der Kultur einen be- sonders fruchtbaren Boden und ein um 2 Grad milderes und weit weniger unbeständiges Klima als an der Meeresküste. Verschieden von den Ohioländern ist die Natur am Mississippi. Aus nassem,
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