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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1038

1874 - Mainz : Kunze
1038 Nordamerika — bereinigte (Staaten, wurde schon hingewiesen, ebenso auf die Fülle edler Metalle, die in mehreren Staaten und Territorien des Felsgebirges und der pacifischen Küste zutage gefördert werden (jährl. über 100 Mill. Dollars an Gold und Silber). Ueberhaupt ist der Mineral- reichthum der Vereinigten Staaten ein sehr großer. Die Steinkohle ist in großem Maßstabe über die ganze öffentliche Domäne verbreitet; die Gesammtfläche der Stein- kohlenfelder soll 9900 D.-M. ausmachen. Eisen ist vielfach verbreitet in den öffent- lichen Ländereien, Knpfer in großer Menge in der Nähe der Seen, östlich vom Mississippi, sowie auch im Felsgebirge. Blei, Zinn und Zink werden in mehreren Staaten Massen- hast gefunden; Petroleum nicht nur in den Alleghanies, sondern auch iu Californien, und in solcher Menge, daß in den letzten Jahren ca. 150 Mill. Gallonen jährlich aus- geführt wurden. Auf Grund der von der Natnr gebotenen Hilfsmittel hat sich denn anch große Gewerbthätigkeit entwickelt. Viele Städte und ganze Distrikte er- iuuern an unser Fabrikland Cleve-Berg, an Belgien und England, die Ohiostadt Pitts- bürg heißt schon ein Birmingham im kleinen; und wie in Großbritannien, so ist iu den vorderen Vereinsstaaten die Steinkohle das eigentlich goldbringende Mineral und der Dampf das Segel der Industrie. In dem Lande, wo man zum erstenmal einen Fluß (den Hudson) mit Dampf befuhr, mußte auch die Auwendung dieser Kraft vor- herrschend werden, und nmsomehr, da es bei dem leichten Erwerb des Grundbesitzes au Arbeitern fehlt, Menschenhände also theuer sind. Sehr zahlreich sind die Dampf- Maschinen in den Fabriken, auf deu Schiffen und Rail Roads; auf den Seen (be- sonders dem Michigan und Erie), auf dem Mississippi und seinen Nebenflüssen sind Hnn- derte von Dampfern in Bewegung, und die Dampffahrt zwischen Amerika und Europa ist in vollem Gange. Die Manufakturen des Nordens und die Baumwollen- Pflanzungen des Südens fördern sich gegenseitig; man rechnet den Baumwoll- Ertrag in den Vereinsstaaten im Durchschnitt auf l0 Mill. Ctr. jährlich. Und wie die Wichtigkeit des Seehandels wächst, kann man daraus ersehen, daß im I. 1783 der Werth der Ausfuhr 9 Mill. und die Einfuhr 24 Mill. pr. Thlr. betrug, folglich die Union im großen Nachtheil war; während sie 70 Jahre später für 311 Mill- Thlr- aus» und sür 308 Mill- einführte. Für eines der letzten Jahre wurde der Werth der Einfuhr zu 908, der der Ausfuhr zu 743 Mill. Thlr. berechnet. Während aber noch vor 10—12 Jahren die Anglo-Amerikaner den größten Theil dieses Seeverkehrs (fast 8/4 der Ausfuhr und 9/io der Einfuhr) mit eignen Schiffen besorgten, hat sich dies Ver- hältnis iu den letzten Jahren zu Ungunsten der Vereinigten Staaten geändert; da man in anderen Ländern die Schiffe gegenwärtig billiger bant als dort, also Schiffe fremder Flagge die Frachten zu geringeren Preisen einnehmen können, so ist der größte Theil des überseeischen Handels in fremde Hände übergegangen. Dagegen wird die Küsten- schiffahrt — und sie ist sehr bedeutend — ausschließlich von amerikanischen Schiffen be- sorgt, da durch Gesetz vom l. März 1817 auf diesem Gebiete die Konkurrenz fremder Schiffe ausgeschlossen ist. — Euglaud ist allerdings der erste Seehandelsstaat der Erde, aber die Union ist der zweite, ihre Kanfleute und Schiffer besitzen an 29000 Fluß- und Seeschiffe, worunter 3500 Dampfboote; Tonnengehalt der ganzen Handelsflotte: 4,111000. Besonders sind es die Hafenstädte nördlich der Chesapeak, wo die ansgebreitetste Thätig- keit herrscht; 4/e des ganzen Seehandels der Union wird von ihnen geführt. Charleston ist zwar ein belebter Markt, hat aber 4mal weniger Schiffe als Baltimore, 14mal weniger als Boston, 24mal weniger als New-3)ork-
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