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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1079

1874 - Mainz : Kunze
Süd amerika — Peru und Bolivia. 1079 in den Wäldern und Savannen kann noch Va Mill. sein. Die Verfassung ist demo- kratisch, bisher eigentlich aber ein Militärdespotismus, und das Land ist durch fort- währende Bürgerkriege, zu denen sich noch ein mehrjähriger Keieg mit Spanien ge- feilte, äußerst herabgekommen. Lima, die an Gärten reiche Hauptstadt aus 200 m. hohem Meerufer mit 160000 E. und einer Meuge Klöster, Kirchen und Kapellen. Die unten liegende Hafenstadt Callao, 1746 durch Erdbeben zerstört, hat 30000 E. — Immer noch wichtig ist die ehemalige Hauptstadt des Jnkareichs Cuzco mit 40000 E., mehrentheils Nachkommen der alten Peruaner, die in Kunstarbeiten, namentlich in Malereien» geschickt sind; die Stelle des ehemals hochverehrten Sonnentempels bezeichnet jetzt ein Dominikaner-Kloster. Das Reich der Jnkas war nach den Weltgegenden in 4 Provinzen getheilt: Anti im Osten, Cunti im Westen, Chincha im Norden, Colla im Süden. Die östliche Cordillera hieß die von Anti, daher der Name Andes. Uebrigeus sind an andern Orten iu Peru und Quito weit bedeutendere Alterthümer als zu Cuzco; die merkwürdigsten sollen aber die Ruinen von Tia Huauuco am Titi- caca und auf den Inseln des Sees sein. Im Norden, nahe dem obern Maraunon und fast so hoch als Quito, liegt die schöne Stadt Caxamarca, in einer Ebene, wo der Weizen 18 bis 20 fältige Ernte gewährt. Sie war die Residenz des unglücklichen Atahnalpa; man zeigt noch das Zimmer, wo er gefangen saß, und die Wand, woran er das Zeichen machte, wie hoch er es mit Gold anfüllen wolle, wenn man ihn frei lasse. Die Schätze, welche die frevelhaften Spanier damals aus den verschiedenen Palästen und Zaubergärten der Jnkas, sowie ans den Sonnentempeln raubten, hat man auf mehr als 5 Mill. Dukaten berechnet. Auf dem Wege vou Cuzco nach Lima wurde bei Ayacucho 1824 die Unabhängigkeit von Spanien erfochten. Pnno am Titicaca. Arequipa mit 30000 E. in der gleichnamigen Küstenprovinz. Truxillo an der Küste nordwestlich von Lima. Die Gegeud von Hnannco (in der Mitte des Hochlandes) ist berühmt wegen ihrer vorzüglichen Chirimoyas, einer köstlichen Obstart; die auf den Paramos 4200 in. hoch liegende Bergstadt Cerro de Pasco aber, nahe dem Ursprung des Marannon, wegen ihrer Silbergruben. Moyobamba ist Haupt- ort der 6200 Q.-M. großen fast menschenleeren Provinz Loreto; die dortigen Völkchen sind meist gntmüthig, nur die Caschibos schildert man als feindselig und grausam__ Schließlich ist noch des Guanos oder peruanischen Vogelmistes zu erwähnen, der, schon von den alten Peruanern benützt, ein wichtiger Ausfuhrartikel Perus ist, dessen Ertrag die Haupteinnahme für den Staat bildet. Hie und da an der Küste und auf Küsten- inseln (Chincha-Inseln), wo Seevögel in ungeheurer Menge hausen, hatte er sich seit Jahrtausenden zu Hügeln angehäuft. Die Lager gehören der Regierung, und nach offiziellen Berichten darf man noch lange auf die Ergibigkeit der verschiedenen Lager hoffen; aber Qualität und Preis haben sich bedeutend verringert, denn die neuen Lager liefern keine Sorte, welche jener von den nun abgebauten Inseln gleich käme^ b) Bolivia (25200 Q.-M., 2 Mill. E.), nach Bolivar, dem Befreier Süd- amerikas, genannt, auch ein Hochland der Andes, nebst großen Selvas und Pampas an der Ostseite und einem Theil der Küstenwüste Atacama im Westen.*) Von Peru reicht *) Hier war die Grenze zwischen Bolivia und Chile lange Zeit streitig und nn- bestimmt. Die entdeckten Guanolager gaben den von beiden Theilen beanspruchten
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