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1. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 61

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Osteuropa. 61 Die Hauptsiedelungen liegen an den beiden Buchten des wichtigsten russischen Kulturmeeres. Am Finnischen Meerbusen St. Petersburg an der Ahndung der Newa, von Peter dem Großen erbaut, die Haupt- und Residenzstadt des Russischen Reiches und zugleich dessen erste Handelsstadt, Iv2 Mill. Einw. Der befestigte Kriegshafen Kronstadt schützt die Stadt vou der Seeseite her. Unweit der Münduug der Düua der Getreidehafen Riga, 280000 Einw., nach St. Petersburg und Odessa die größte Handelsstadt des Reiches. — Binnenwärts ist Dorpat, Universität. — In Kurland derkriegshasen Liban. In Litauen Wilna, 160000einw. Die Ostsceprovinzen sind der bestkultiviertc Teil Rußlands. b) Das Tiefland der Weichsel, Polen. In dessen Mitte die Hauptstadt Warschau an der Weichsel, stark befestigt, zugleich die drittgrößte Stadt der russischen Monarchie, 760000 Einw. Polen ist reich an Getreide. An der deutschen Grenze finden sich ausgedehnte Kohlenlager, die von Schlesien nach Polen hinüberziehen; hier Lodz (lödsch), der zweitgrößte Mittelpunkt der russischen Woll-und Baumwollindnstrie, 350000 Einw. Deutscher Fleiß und deutsches Kapital sind wie in Moskau so auch hier die Schöpfer der Industrie. c) Das Tiefland des Dnjepr: Wolhynien, Ukraine. Wolhynien bildet die größte, neuerdings stark entwässerte Sumpflandschaft Europas (Rokitno-sümpse), dagegen ist die Ukraine ausgezeichnet durch Getreidebau, Viehzucht und Weinbau. — Die Beresiua (beresina), ein Nebenfluß des Dnjepr, wurde 1812 dem französischen Heere beim Rückzug aus Moskau verhängnisvoll. — Hauptort Kiew (kijef), die Hauptstadt des ältesten russisch-christlichen Staates, 320000 Einw. d) Westlich vom Dnjepr breitet sich das getreidereiche Plateau von Podo-lien und Bessarabien aus, das vom Bug und Dnjestr durchflossen wird; hier Kischiuew (kischinef), die Hauptstadt Bessarabiens. Südrußtand. Das Politische Tiefland und das Tiefland des Don an der Nordküste des Schwarzen und Asowscheii Meeres hat Steppennatur, gestattet aber den Anbau von Getreide und ist Mittelpunkt der russischen Viehzucht. Odessa ist der Hanptaussuhrhasen für das Getreide der Schwarzen Erde, 450000 Einw. Wrußkand. Das Wolga-Tiefland. Die Hauptwasserader dieses Tieflandes, die Wolga, Europas größter Strom, entspringt auf der Waldaihöhe, strömt erst gegen Osten, dann, gezwungen durch die Vorhöhen des Ural, gegen Süden, wobei sie rechts von der mauerartig abfallenden Wolgaschwelle begleitet wird. Von Sarepta an, kurz vor dem Eintritte in die Kaspische Senke, fließt sie nach Süd-osten. Sie mündet in einem Delta von mehr als 60 Armen in das Kaspische Meer. Ihr Nebenfluß links: Kama; rechts: Oka (Ae) mit der Moskwa. Im oberen Teile des Tieflandes, besonders im Becken von Moskau, wird Obstbau getrieben; auch der Getreidebau ist ziemlich bedeutend. Dagegen beginnt südlich der Kama bereits das Steppengebiet.
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