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1. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 54

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
54 Die deutschen Landschaften im einzelnen. A. Das Westdeutsche Tiefland. Bode nge st alt und Bewässerung. Die reichen Niederschläge des Westdeutschen Tieflandes (600—800 mm) und insbesondere der nahen Mittel- gebirge (1000 mm), eine Folge der Nähe des Ozeans, verursachen im Verein mit der teilweise völligen Flachheit des Bodens die vielfach über- reiche Bewässerung des Gebietes. Diese Züge hat das Westdeutsche Tiefland mit dem nahen Holland gemein. Seine Hauptflüsse sind Rhein, Ems und Weser. Naturgebiete. Im Westdeutschen Tieslande sind vier Naturgebiete zu unterscheiden: 1. Das Fruchtland am Gebirgssuße, 2. und 3. die Moor- und Geeststrecken in den mittleren Teilen und endlich 4. der Marschensaum längs der Küste und dem Mündungslande der Flüsse. 1. Das ?ruchtland am Fuße der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Vom Nordsaume der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle bis zu den Heide- und Moorgebieten der Niederung überkleidet den Boden vielfach gelbbrauner Lößlehm, auf dem der hohe Bodenertrag in der Provinz Sachsen, in Anhalt und der Gegend nördl. vom Harz bis nach Braunschweig und Hannover hin beruht. Diese Strecke ist das Hauptgebiet des deutschen Zuckerrübenbaues, worin Deutschland allen Ländern der Erde vorangeht. Am Rhein, der oberen Ems, der Saale und Mulde dringt dieses gesegnete Fruchtland noch tief in die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle ein und bildet die Kölnische, Münsterer und Leipziger Tieflandsbucht. a) Die Aölnische Tieflandsbucht. An das Rheinische Schiesergebirge schließt sich nordwestlich die Nieder- rheinische Ebene an, deren südlicher, noch von Gebirgen umgrenzter Teil als Kölnische Bucht bezeichnet wird. Der Rhein tritt in das Tiesland bei Bonn ein und verläßt den deutschen Boden bei Emmerich. Seine Ufer sind nunmehr reizlos, aber seine Wasser- masse ist gewaltig, sein Bett weit ausgedehnt, und seinen Spiegel belebt ein ungemein reger Schiffsverkehr. Durch seine Wassermenge, sein ruhiges Gefälle, die Schiffbarkeit vieler seiner Zuflüsse und das gewaltige Ausgreifen feines Gebietes durch Süd- und Norddeutschland (200000 qkm — mehr als 1j3 des Deutschen Reiches) ist der Rhein Deutschlands ausgezeichnetste Wasserstraße. Von Mannheim—ludwigshafen an dient er als Großschiffahrtsweg für den Güter-, von Mainz an für den Personenverkehr. Fruchtbarer Schwemmlandboden, tiefe Lage und mildes, bereits seemüßiges Klima schaffen in der Kölnischen Bucht wie in der ganzen Niederrheinischen Ebene günstige Verhältnisse für die Land Wirtschaft. Höchst wichtig ilt aber auch die Lage der Bucht und ihrer Hanptsiedelung, der Stadt Köln, 430000 Einw., am Rhein- strom und in der Nähe des großen niederrheinischen Bergbau- und Jndustriereviers. Zahlreiche Eisenbahnstränge treffen in Köln zusammen, darunter die beiden Welt- Verkehrslinien Paris — Berlin und London — Genua, so daß Köln heute die erste
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