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1. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 57

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Iii. Das Norddeutsche Tiefland. 57 Besonders der Zuckerrübenbau, dann aber auch der Gemüsebau und die Schweinezucht haben hier eine außerordentliche Ausdehnung gewonnen und große Wohlhabenheit erzeugt. Wasserspender des Gebietes ist die Weser mit der Aller nebst deren Zu- slüssen Oker und Leine. Die Weser, von ihrer Quelle bis zur Mündung der Fulda Werra genannt, tritt durch die Westfälische Pforte in die Ebene ein und bleibt vorherrschend nach N. und Nw. gerichtet. Ihr einziger bedeutender Nebenfluß von der linken Seite ist die Hunte, welche unterhalb Bremen mündet, von der rechten Seite kommt die Aller. Diese empfängt von S. die Leine. — Aller, Leine und Hunte sind schiffbar. Der Hauptort in der Provinz Hannover ist die Stadt Hannover an der Leine, 250000 Einw., früher eine stille Residenzstadt, jetzt Sitz blühender Groß- Industrie, auch Knotenpunkt wichtiger Bahnlinien (Köln—berlin, Hamburg—frankfurt). Die Provinz Hannover umschließt hier das Herzogtum Braunschweig mit der Hauptstadt gleichen Namens an der Oker, 136000 Einw.; flußaufwärts Wolfenbüttel mit großer Bibliothek. 7 In der Provinz Sachsen an der mittleren Elbe Mühlberg (1547), Torgau, Festung (1760), Wittenberg, letzteres die Wiege der Reformation; Magdeburg, 240000 Einw., als Festung die Beherrscherin des Elbüberganges und der Straße zum Herzen des preußischen Staates. An einer trefflichen Wasserstraße und am Schnitt- punkt der Elblinie mit der ostwestlich verlaufenden Straße gelegen, ward es ein be- deutender Handelsplatz und eine wichtige Industriestadt. Es ist der größte Zucker- markt Deutschlands; auch Maschinenbau wird schwunghaft betrieben. Von Magdeburg südlich liegt Staßfurt, mit dem größten Salzbergwerk Deutschlands. Dem Vorlande des Harzes gehören Halber st adt und Quedlinburg an, dieses mit bedeutender Gartenkultur, ferner Aschers leben mit Kaliwerken. — Nördlich von Magdeburg Stendal und nw. von diesem Salzwedel. Von der Provinz Sachsen wird fast ganz umschlossen das Herzogtum Anhalt mit der Residenzstadt Dessau an der Mulde. An der unteren Saale: Bernburg. 6) Die Leipziger oder Sächsisch-Thüringische Tieflandsbucht. Die Leipziger Bucht liegt zwischen den n. Ausläufern des Erzgebirges, der Thüringischen Hochfläche, dem Unterharz und dem Fläming; sie wird von der Weißen Elster mit der Pleiße, der Mulde und der Elbe be- wässert. Die Elbe tritt unterhalb Meißen in das Tiefland ein. Mit der reichen Bewässerung verbindet sich ein überaus fruchtbarer Lößboden und hohe Sommerwärme, so daß die Ebene lohnenden Ertrag liefert, ja als die „Korn- kammer Sachsens" bezeichnet wird. Vortrefflich gedeihen Zuckerrüben, Gemüse und Handelspflanzen mancherlei Art. Die in der Nähe besindlichen Braun- kohlenlager fördern die industrielle Tätigkeit, und zahlreiche, auch in der Kriegs- geschichte bekannte Straßen, die von Böhmen, Franken, Hessen und der Nord- deutschen Tiefebene in der Bucht sich vereinigen, begünstigen den Handel. So sind auch in der Leipziger Bucht wie in der Kölnischen alle Bedingungen für ein reiches Gedeihen gegeben.
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