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1. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 27

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Das Meer. Met). Man weiß zunächst nur, daß die Tiefe des Meeres eine sehr verschiedene, aber meist eine sehr bedeutende ist; zwar hat das Nördliche Eismeer nur eine Tiefe von etwa 1500 m, die übrigen Ozeane aber haben eine Durchschnittstiefe von 3500 m. Ja, man hat Tiefen gemessen, welche diese mittleren Tiefen noch um mehr als das Doppelte (bis 9600 m im Großen Ozean) übertreffen. Die Kontinente ragen demnach als mächtige Hochflächen aus dem Seeboden empor. An steilen Küsten ist das Meer meist gleich tief, an flachen Küsten nimmt es nur allmählich an Tiefe zu. Der Boden des Meeres zeigt zwar keineswegs einen so häufigen und schroffen Wechsel von Erhebungen und Vertiefungen wie das Festland, er bewegt sich meist in sanften Böschungen, doch fehlen auch ihm plötzliche steile Abstürze und rasch ansteigende (unterseeische) Hochebenen nicht. Die Erhebungen ragen oft über den Meeresspiegel hervor und bilden dann größere und kleinere Inseln. Zuweilen aber ragen sie nur mit den obersten Spitzen bis an oder kaum über den Meeresspiegel und bilden dann Klippen. Sind solche Klippen reihenweise geordnet, so bilden sie ein Riff. Wo der Seeboden völlig unterseeische, der Oberfläche des Meeres jedoch nahe Hochebenen besitzt, hat das Meer Untiefen; wo dagegen der Rücken solcher Erhebungen des Seebodens die Oberfläche des Meeres berührt oder ihr wenigstens ganz nahe kommt, hat das Meer Sandbänke, die oft von großer Ausdehnung sind. Sandhügel, welche das Meer aus dem Uferrande ausgespült hat, nennt man Dünen. Ganz ruhig und spiegelglatt ist das Meer fetten: säst immer schlägt es niedrigere oder höhere Wellen, die bei Stürmen bis zu 12 m Höhe steigen können. Die Wellen entstehen dadurch, daß der Druck des Windes auf die Oberfläche das Wasser des Meeres in eine schwingende Bewegung versetzt; doch dringt diese Bewegung nie über 200 m in die Tiefe. Brechen sich die Wellen an Klippen oder Felsen, so entsteht eine Brandung. Neben solchen unregelmäßigen Bewegungen hat das Meer aber auch regelmäßige. Diese sind 1) Die Gezeiten oder Tiden, „die regelmäßig wiederkehrenden Pulsschläge des Ozeans". Alle Tage steigt und fällt das Meer an den Küsten zweimal (an manchen Stellen, besonders in Binnenmeeren, kaum bemerklich, im offenen Weltmeer auch nur einige Meter). Das Steigen heißt Flut, das Fallen Ebbe; jede dieser Erscheinungen dauert etwas über 6 Stunden. Ursache hiervon ist die Anziehung, welche namentlich der Mond, weniger die Sonne auf den Erdkorper ausüben. Darum tritt die Flut zur Zeit des Neu- und Vollmondes, wo die Sonne ihre Anziehung mit der des Mondes vereint, am stärksten auf (Spring-
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