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1. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 129

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ Gg. Die Syrien- und Atlasländer. 129 ersten Jahrhundert n. Chr. Geb.; da sich aber in den Atlasländern die lateinische Sprache nicht recht einbürgerte, sondern die Sprache der Eingeborenen (lingiia bärbara) sich erhielt, so entstand für sie und ihre Bewohner der Berber- (Barbaren-) Name. Die von den Römern hier gegründeten Provinzen (1. das eigentliche Afrika oder Africa propria, das dem ganzen Erdteil den Namen gegeben hat, ist das heutige Tunis, 2. Numidien, das heutige Algerien, 3. Mauretanien, das heutige Marokko) bildeten während der Völkerwanderung das Reich der germanischen Vandalen. Seit dem 7. Jahrhundert erfolgte die Eroberung durch die Araber, welche an Stelle des (vom heiligen Augustin einst hier gepredigten) Christentums den Islam und größtenteils auch die arabische Sprache einführten. Die mit Arabern vermischten Berbern nennt man Meuren, die unvermischt gebliebenen Kabylen. Im 16.Jahrhundert wurde von den Küsten der Atlasländer arge Seeräuberei getrieben, so daß Kaiser Karl V. die Christenheit durch mehrmalige Züge gegen die „Ranb-staaten" der „Barbaresken" zu schützen suchte; in demselben Jahrhundert erfolgte auch die türkische Eroberung, von der jedoch Marokko, der letzte Rest des vormals die ganze nordafrikanifche Küste umfassenden Kalifenreichs, nicht berührt wurde. 1)‘ Die O.- und S.-Seite des Syrtenbusens bildet nebst Fessan den türkischen Vasallenstaat Tripolis. An der Küste von Barka die Hasenstadt Benghäsi (15 000 E.). Die Hauptstadt Tripolis (30 000 E.) ist wichtig als Ausgangspunkt der meisten Karawanenstraßen nach dem Sudan. 2) Tunis, dessen Bei (Fürst) seit 1881 durch die militärische Besetzung des Landes bort Frankreich abhängig ist, war bisher ein durch schlechte Regierung verwahrlostes, obgleich an sich sehr fruchtbares Land. Im S. eine umfangreiche Depression des Landes mit großen Salzseen, die in der' trockenen Jahreszeit Salzsümpfe (Sebchas) werden. Zwischen der in das Kap Bon auslaufenden Landzunge, welche mit Sizilien zusammen die wichtige Verbindungsstraße zwischen dem O.- und dem W.-Becken des Mittelmeers einschließt, und Afrikas nördlichstem Vorsprung (Kap Blanc o) liegt die Baibontunis. Hier, also an der Vereinigungsstelle dieser beiden Becken, lag einst die größte phönizische Kolonie Karthago. Unfern seiner Ruinenstätte liegt Tunis (170 000 E.), Sitz des Beis und größte Stadt der mittleren nordafrikanifchen Küste, im Hintergrund eines Strandsees, an dessen künstlicher Ausmündung nach dem Meere die Hafenstadt G o l e t t a. 3) Algerien, einer der alten Raubstaaten, seit 1830 bort den Franzosen erobert, die aber noch oft mit den die Christen hassenden Eingeborenen zu kämpfen hatten (ihre aus Einheimischen gebildeten leichten Truppen zu Fuß sind die T u r k o s). Die befestigte Hauptstadt Algier (97 000 E.) liegt mit meist engen finstern Straßen, aber blendend weißen Häusern eine Anhöhe hinauf; born Meere ist ihr Anblick sehr schort; die Umgegend bersorgt europäische Märkte mit Blumenkohl und anderen feinen Gemüsen. Ostlich von Algier Bona (das alte Hippo Regius, Bischofs- Daniels Lcbrb. d. Geoar. g
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