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1. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 224

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
224 § 86. Das Königreich Italien. bedeckt, sondern zum großen Teil mit Villen und Gärten, besonders im O. und S. Durch diese Teile lausen Wohl bis zu den Toren einsame Straßen, aber der eigentliche Kern der Stadt liegt zwischen dem Capitolinns und Qnirinalis und an dem früher unbebauten Campus Martius; diesem gegenüber, aus der rechten Tiberseite, von der nur die Felsenhöhe des I a n i c u l u s zum alten Rom gezogen war, liegt der transtiberinische Stadtteil. Kommt man zur alten Porta Flaminia, jetzt Porta d e l Popolo, hinein, so lausen drei Hauptstraßen in das Innere, a) Die westliche hält sich in der Nähe des Tiber, überschreitet man diesen aus der Engelsbrücke, so trifft man die Engelsburg, früher Roms Zitadelle. Von da führt eine Straße auf den herrlichen Peters platz; er ist von Säulengängen eingefaßt mit einem Obelisken und zwei Springbrunnen geziert. An feinem westlichen Ende die Peterskirche, nicht nur die größte unter den 364 Kirchen Roms, sondern die größte der Welt, 187 m lang, 150 m (mit dem Kreuz) hoch, an der viele Päpste mit ungeheuren Kosten gebaut. Unter einem Bronzebaldachin, den vier 39 m hohe Bronzesäulen tragen, befindet sich der Hochaltar, vor welchem nur der Papst bei ganz besonderer Veranlassung das Hochamt hält: unter demselben die Gräber der Apostel Petrus und Paulus; über ihm wölbt sich die berühmte von Michel Angelo [mifel andschelo] geschaffene Hauptkuppel: „und ein zweiter Himmel in den Himmel steigt St. Petrus wunderbarer Dom." An die Kirche stößt der Vatikan [watikän], gegenwärtig der Residenzpalast des Papstes, mit ungeheurem Gelaß, berühmter Bibliothek und herrlichen Antiken (Apollvon Belvedere sbelwedere!, L a o k o o n usw.). ß) Die mittlere Hauptstraße, der Korso, führt von der Porta bei Popolo schnurgerade in die Umgebungen des alten Kapitols; auch jetzt noch hier schöne Paläste und Kirchen, reiche Kunstsammlungen; das Forum aber, jetzt wieder aufgedeckt, ist eine Stätte der Ruinen. Zwischen a) und ß) das von Marcus Agrippa, Augustus' Feldherrn, erbaute Pantheon (die R 0 tonda), ein großartiger Kuppelbau, der nur durch die Öffnung der Kuppel Licht erhält, jetzt eine Kirche mit dem Grabmal Raffaels und der italienischen Könige, y) Die östliche Straße führt in der Richtung auf den Quirinal zu. Östlich von ß) das Forum des Trajan mit der Siegessäule dieses Kaisers. In den spärlicher bewohnten Teilen der Stadt, zwischen Palatin, Esquilin, Cälius, der Triumphbogen des Titus, das noch zum Teil erhaltene Koloss tum, ein Amphitheater, das 100 000 Menschen faßte, — ganz im So. am Ende der Stadt die eigentliche Pfarrkirche des Papstes, S t. Johann im Lateran, mit einem gleichbenannten, aber nicht mehr zur Residenz benutzten päpstlichen Palast. Unter einem großen Teile der Stadt ziehen sich die Katakomben hin, unterirdische Gänge und Klüfte feit Einführung des Christentums in Rom zum Bestatten der Toten bestimmt, oft auch Versammlnngsort der ersten Christen. Rom hat 463 000 E., die zum großen Teil von den Fremden leben, welche entweder als Maler, sonstige Künstler usw. in der „ewigen Stadt" einen längeren Aufenthalt nehmen, oder als eigentliche Reifende eine kürzere Zeit hier verweilen. Besonders zahlreich kommen die letztgenannten vor dem Osterfeste an, um die kirchlichen Zeremonien dieser Festzeit mit anzusehen.
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