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1. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 290

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
290 § 92. Die Skandinavische Halbinsel. einigen. Nach ihr regierten über ein Jahrhundert lang Unions -k ö n i g e. Aber die drei nordischen Völker, obwohl sich in vieler Hinsicht nahe verwandt, waren durch eine bestimmte Abneigung voneinander geschieden. Namentlich gilt das von den Schweden gegenüber den Dänen und Norwegern. Unter dem grausamen Christian Ii., der 1520 im Stockholmer Blutbade sich der ihm abgeneigten schwedischen Adelshäupter entledigen wollte, brach in Schweden der offene Ausstand aus. Gustav Wasa, der Sohn eines in jener Metzelei Gefallenen, wurde nach mannigfacher Gefahr der Befreier seiner Landsleute und der Gründer einer neuen Königsdynastie. Mit dem neuen König wurde das Land lutherisch, jedoch die bischöfliche Verfassung beibehalten. Damals war Schweden ein unbedeutendes Reich, dem das einzige Lübeck, als Haupt des deutschen Hansabundes, mit Erfolg gebieten konnte. Norwegen und das südliche Schweden waren damals dänisch; dasür war aber Finnland noch schwedisch. Zuerst wurde das Reich mächtig durch G u st a v A d o l f, der mit großem Erfolge in den 30 jährigen Krieg eingriff; er fiel 1632 auf deutscher Erde bei Lützen. Im W e st s ä l i s ch e n Frieden setzte Schweden auf deutschem Boden sich fest; es bekam zwar nicht den größten, aber den fruchtbarsten Teil von Pommern (Vorpommern); ferner die Stadt Wismar, die Gebiete Bremen und Verden zwischen Weser- und Elbmündung. Die Tochter Gustav Adolfs, Christine, ist bekannt durch ihre Gelehrsamkeit, ihre Thronentsagung und ihren Übertritt zur katholischen Kirche. Nach ihr bestieg das mit den Wasas verwandte Wittelsbacher Haus der Herzöge von Pfalz-Zwei-brücken den Thron und setzte die Eroberungen noch glücklicher fort. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts gehörten zum Reiche ganz Schweden, Finnland, Inger mänland, E st land, Livland und die vorhin genannten deutschen Lande. Schweden war eine europäische Großmacht, von Dänemark, Rußland, Polen zugleich beneidet und gefürchtet. Als diese drei Feinde hintereinander gegen den jungen König Karl Xii. losbrachen, begann der zweite N o rd i sch e Krieg (1700—1721). Karl trat im Anfange wie ein zweiter Alexander der Große auf; überall war er siegreich, schlug die Dänen, die Russen, die Polen, und verfolgte den König August den Starken von Polen, der zugleich Kurfürst von Sachsen war, bis nach Deutschland hinein. Aber der Rückschlag folgte bald. Er verlor 1709 gegen Peter den Großen von Rußland die Schlacht von Poltawa [poltawa] und lebte dann mehrere Jahre unter den Türken, die seine Tapferkeit ebensogut wie seme Eisenköpfigkeit erkannten. Unterdessen waren seine Länder von allen Seiten bedroht. Daher kehrte Karl zurück, fiel aber nach einigen Jahren (1718)
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