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1. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 351

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 103. Niederdeutschland. 351 pfängt, so erhält auch die Elbe bei ihrer entschiedensten Wendung gen Sb, links die Mulde und Saale, dann aber auf dieser Seite keinen irgend erheblichen Zuwachs mehr, dagegen nun auf der rechten Seite einen zweiarmigen, größtenteils der Niederung angehörenden Strom, die Havel mit der Spree. Ebenso hat die Weser auf dem linken Ufer nur unbedeutende Zuflüsse, auf dem rechten fließt ihr der große Nebenfluß, die Aller mit der Leine, zu. Alle Flüsse des deutschen Tieslandes haben das Eigentümliche^ daß sie das Stromgebiet der zunächst östlich gelegenen Flüsse durch einen rechten Zufluß nahe berühren. So der Rhein das Wesergebiet durch die Lippe, die Weser das Elbgebiet durch die Aller, die Elbe das Odergebiet durch Havel und Spree, die Oder das Weichselgebiet durch Warthe und Netze. Eine weitere Übereinstimmung zeigen die drei Ströme in den Veränderungen der Richtung ihres Laufes; alle drei fließen zuerst gen Nw., biegen dann scharf nach N. ab, um endlich doch wieder in die nordwestliche Richtung zurückzukehren. In vorhistorischen Zeiten wurde diese dauernd beibehalten: damals floß die Elbe durch das Bett der Aller zur Wesermündung ab, die Oder durch das Bett der Spree und Havel zur Elbmündung. Erst seitdem die Oder den Lausitzer Grenzwall, die Elbe die teilweis felsigen Magdeburger Höhen durchgraben, konnten die Ströme in ihre jetzige Laufrichtung einlenken. In der Bodenfenke der niedern Elbe und Oder liegen fruchtbare Marschen nur an den großen Flüssen, oft erst durch Dämme und Abzugsgräben aus Sümpfen in fetten Acker verwandelt. So an der Elbe die kornreiche Magdeburger Börde, rechts an der Eldemündung die Lenzener W i f ch e, urbar gemachte Brüche an der Havel, der Oder, Warthe und Netze. Sonst herrscht magerer Sandboden (Geestland) entschieden vor: die Wälder, besonders im O. der Elbe, bestehen meistens aus Kiefern, etwa mit Birke untermischt. Manche Sandstrecken, die für den Acker ganz unbrauchbar sind, machen mit ihrem spärlichen Kiefergestrüpp einen recht traurigen Eindruck. c) Die Weichsel entspringt an den West-Beskiden. Quelle und Mündung liegen ziemlich unter gleicher Länge und sind nur 500 km auseinander. Ihr ganzer Lauf ist aber 1068 km lang und macht eine bedeutende Ausbiegung nach O. Wo sie nach W. umlenkt, empfängt sie ihren größten Nebenfluß, den Bug (mit Nrrrew), von nördlichen Vorhöhen der Karpaten. 60 km von der Küste teilt sie sich in Nogat und Weichsel. Der l i n k e Hauptarm, die Weichsel, geht nordwärts durch einen neuen Durchstich bei Schiewenhorst in die Danziger Bucht. Die früher nach Danzig sich abzweigende Danzig er Weichsel und die nach O. gehende Elbing er W. sind tote Arme geworden. Die Nogat ergießt sich in das Frische Haff. Dieses Haff zieht sich 90 km von Südwesten nach Nordosten und ist durch-die ^rische Nehrung bis auf eine Stelle vom Meere geschieden. Solche Haffbildung (§29 Ende) gehört zu den Eigentümlich feiten der südlichen Ostseeküste und erinnert an die Lagunenbildung der venetianischen Küste. d) Die offene Stelle in der Frischen Nehrung, das 1510 erst entstandene Pillauer Ties, liegt der Mündung eines anlern Flusses gegen--
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