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1. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 356

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
356 § 105. Die Staatenbildung auf deutschem Boden. mit seinem Herzen festhalten müsse, zeigte und zeigt sich eine Bewunderung des Ausländischen, die, wie einer unmutig bemerkt, in „Nachäffung sowohl fremder Kleider als Wortflicken, in Verachtung des guten Einheimischen" übergeht, „das ja nicht weit her ist". Haben wir so unsere Fehler gerügt, so dürfen wir auch auf die Vorzüge unseres Volkes hinweisen. Ausländer fühlen sich unter dem deutschen, biederen, treuherzigen, geraden und gutmütigen Volke sehr wohl und übersehen gern die mitunter ihm fehlende Umgangsgewandtheit, mit welcher andere Völker, wie Franzosen oder Polen, zu prunken lieben. Dabei kann der Deutsche kühn fragen: In welchem Lande ist wahre Bildung so allgemein bis in die untersten Volksmassen verbreitet? Welches Volk darf sich so tüchtiger Leistungen auf allen Gebieten des Wissens rühmen, wie das deutsche? § 105. Die Staatenbildung auf deutschem Boden. Aus dem großen Frankenreiche Karls des Großen ging durch den Teilungsvertrag von Verdun (843) das ältere Deutsche Reich hervor. Die Nachkommen Ludwigs des Deutschen, die karolingischen Könige, regierten Deutschland als sogenanntes ostfränkisches Reich bis 911; sie haften Lothringen zu ihrem Reiche gebracht, und auch nach Gründung des eigentlichen Deutschen Reiches durch Heinrich 1. (919—936) hielt man dieses vielfach zu Frankreich hinneigende west-rheinische Herzogtum, jedoch nicht ohne wiederholte Kämpfe, beim Reich. Aber die größte Plage waren damals die verheerenden Einfälle der U n -garn, der Normannen, der Slaven an der Elbgrenze. Unter solchen Nöten löste sich das ostfränkische Reich beinahe auf; der schwache letzte Karolinger, Ludwig das Kind, herrschte nur dem Namen nach, und die fünf großen deutschen Stämme der Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben, Lothringer, schirmten sich unter eigenen Herzögen. Einer derselben, der tapfere Herzog Heinrich von Sachsen, erlangte seit 919 auch von seiten der übrigen Stammesherzöge durch kluge Nachgiebigkeit die Anerkennung der Oberhoheit seiner deutschen Königskrone und wurde ebendadurch der eigentliche Gründer des Deutschen Reiches, welches er durch Böhmen und das Wendenland rechts von der Elbe erweiterte, durch die erste Besiegung der Ungarn (auf dem Unstrutried 933) befriedete. Mit ihm beginnt die Reihe der s ä ch -sischen Könige und Kaiser (bis 1024). Sein großer Sohn Otto I. erwarb Italien und verband mit dem deutschen Königtum die römische Kaiserwürde. Unter den fränkischen oder salischen
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