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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 73

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Syrien und Palästina. 73 § 48. Syrien und Palästina. 1) Westlich vom Mittellaufe des Frat erhebt sich eine Kalk- und Kreideplatte, welche allmählich gegen 600—700m (2000'} steigt, dann aber steil gegen einen großen Erdspalt oder ein Längenthal abfällt. Man nennt es im allgemeinen das Ghör. Zwei Flüsse fließen in demselben, der Orontes, jetzt elasi, nach N., der Jordan nach S. Jenseits der Flüsse erhebt sich die Platte wieder und fällt dann zum Mittelmeere ab. Sowohl ihre östliche als ihre westliche Halste ist durch Zuflüsse zum Ghor oder zum Meer vielfach zerrissen; wie in Kalkgebirgen gewöhn- lich, giebt es zahlreiche Höhlen. Der Theil westlich von der Arabischen Wüste zerfällt in zwei Theile: den nördlichen, S yrien, und den südlichen, P alästina. —'In Syrien ist das Ghor breit und fruchtbar, seine Ränder aber nicht bloße Ab- sturzränder der beiden Plateaus, sondern mächtige Bergketten. Im Westen nämlich zieht sich bis gegen die Jssischen Pforten (§ 46) der Libanon (d.h. Weißes Gebirge). Die Einwohner benennen aber nur den südlichsten, höchsten Theil des Bergzuges so, der, etwa 4 Meilen breit, jäh nach der Spalte wie nach dem Mittelmeere abfällt und sich bis auf 3000™ (9400') erhebt. Das Gebirge ist stark bewohnt und mit Fleiß bebaut; schon aus der Schrift bekannt sind die Eedern des Libanon (jetzt auf einen Hain zusammengeschmolzen; zwölf Stämmen desselben schreibt man ein Alter von 3000 Jahren zu). Den östlichen Rand des Spaltes bildet der bei Weitem niedrigere Antillbanon. Nach O. verliert er sich in das eigentliche Plateau Syriens, das im So. in die großen Wüsten Arabiens unmerklich über- geht. Auch Syrien ist ebenso ein Land großer historischer Erin- nerungen, als einer elenden und kläglichen Gegenwart. Uralte Staaten erwähnt hier schon die heilige Schrift, und stets war das wichtige Land Zankapfel benachbarter Reiche, wie denn namentlich Aegypten von jeher nach diesem Besitze gestrebt hat. Nach Alexander wurde es Mittelpunkt der Monarchie der Seleuciden, dann nach einander Beute der Römer und Muha- medaner, denen es Europa in den Kreuzzügen vergeblich zu entreißen suchte. Noch immer bildet Syrien eine Provinz des türkischen Reiches, doch giebt es ziemlich zahlreiche christliche Ein- wohner. Wir zerlegen das Land zur näheren Betrachtung in seine natürlichen Theile und gehen dabei von W. nach O.
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