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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 390

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
390 Viertes Buch. b) Der Regierungsbezirk Merseburg, §91. I.e. §92. 4. b., umfaßt außer einem kleinen Theile des Fürstenthums Halber- stadt (worin Falkenstein S. 359) und dem zum Herzogthum Magde- bürg gehörigen Saalkreise, nebst dem schon früher preußischen Theile der Grafschaft Mansfeld, lauter erst 1815 von Sachsen erworbene, im alten obersächsischen Kreise liegende Gebietsteile. «) Im altpreußischen Saalkreise: Halle, 50,000 G, an der hier getheilten Saale, niit den dicht anliegenden Städten Neu markt im N. und Glaucha im S. zu einer Gesammtstadt verbunden. Aenßer- lich hat dieselbe wenig Reize: enge krumme Straßen, ein von den Dämpfen der uralten, durch Arbeiter keltischen Stammes (Halloren) bearbeiteten Salzwerke und dem Staube der Braunkohle gefüllter Dunst- kreis fallen dem Fremden lästig. Auf dem Marktplatze das Erzbild Handels, der in Halle geboren ist. Ueberhaupt hat die Stadt auf dem geistigen Gebiete große Bedeutung; theils durch die 1694 gestiftete Universität, welche namentlich für protestantische Theologie immer wich- tig war, theils durch die aus kleinem Anfange erwachsenen Stiftungen des frommen Professor Angust Hermann Francke, gestorben 1727. Der/jspruch, welchen seine Stiftungen noch jetzt im Siegel führen „Unsere Hülfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat," war sein Wahlspruch und er hat Großes damit ausgerichtet. Außer dem eigentlichen Waisenhause, der ersten Stiftung Francke's, findet man hier ein Gymnasium (die sogenannte lateinische Hauptschule), eine Realschule, eine höhere Töchterschule, eine Vorbereitungsschule, Bürgerschule für Knaben und Mädchen, Armenschule desgleichen, im ganzen acht Schulen (zwischen 3 — 4000 im Unterricht), eine Missions- Anstalt, eine Bibelanstalt. Mit Recht weihte „Dem Gründer dieser Anstalt die dankbare Nachwelt" im inneren Hofe der Stiftungen ein Denkmal. — Bei Halle Giebichenstein mit dem Soolbade Witte- kind, die Saale einige Stunden abwärts Wettin (S. 358). Iv2 M. im N. der Stadt der weithin sichtbare Petersberg, 272™ (über 800'), mit einer byzantinischen Klosterkirche, die wieder hergestellt ist. ß) In sonst sächsischen Gebietstheilen und zwar in der Elbgegend: Festung Wittenberg, an? — 10,000 E., bis 1817 Universität. Au ihr lehrte Luther, und somit ist Wittenberg die Wiege der Reformation. Denkmal Luther's mit der Inschrift: „Isis Gottes Werk, so wirds bestehn, ists Menschenwerk, wirds untergehn;" in der Schloßkirche sein und Melanchthons Grab. Auch Melanchthon hat hier seit 1865 ein Standbild. Von Wittenberg die Elbe aufwärts die Festung Torgau am linken Ufer, 10,000 E. In der Nähe, auf der Höhe von Süptitz, Sieg Friedrichs des Großen 1760. Noch weiter die Elbe hinauf das Städtchen Mühlberg. Sieg Karls V. 1547 über den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen An der Saale, Elster und Unstrut: die Hauptstadt des Regierungsbezirks, Merseburg an der Saale, 15,000 E.; dami Weißenfels an der Saale (S. 358), 15,000 E.; und Naumburg an der Saale, 15,000 E., mit lebhaftem Handel. Die Dome in Merse- bürg und Naumburg deuten auf frühere Bischofssitze. Au der Saale liegt oberhalb Naumburg die berühmte Landesschule Pforta (früher das Kloster „Maria zur Pforten") und unweit davon das Soolbad Kösen in sehr anmuthiger Gegend (Rudelsburg, Kösener Pforte S. 358). An
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