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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 421

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Bayern. 421 von Kaiser Friedrich Barbarossa gedemüthigt war, wurde Bayern, sehr verkleinert, an Otto von Wittelsbach gege- den 1180. Die Wittelsbacher erwarben im 13. Jahrhundert noch die große und blühende Rheinpfalz, und theilten sich in viele Zweige. In der Mitte des 18. Jahrhunderts gab es drei wittelsbachische Territorien, a) Das eigentliche Bayern, seit dem 30jährigen Kriege ein Kurfürstenthum, b) Kur- psalz. c) Pfalz-Zweibrücken. Bei dem Aussterben der beiden ersten Linien vereinigte 1799 die dritte die ganze Län- dermasse, damals 800 Dübi. In den französischen Kriegen und den folgenden Umwälzungen verlor zwar Bayern alles das, was es auf dem linken Rheinufer besessen hatte, den größten Theil der Pfalz: erwarb aber durch Napoleon —■ gegen den es sich jedoch schon vor der Leipziger Schlacht erklärte — den Königstitel und so viel Gebiet, daß es jetzt 1380 Hzm. mit über Mill. Einwohnern hat (zwei Drit- tel Katholiken, ein Drittel Protestanten). König Ludwig Ii. Das Reich besteht aus acht Kreisen oder Regierungsbezirken, welche aber historisch nach den alten Reichskreisen oder Land- schasteu genannt sind. Wir zählen sie nach dem Alter der Erwerbung auf. a) Ober-Bayern, der größte Kreis, § 86.2.3. b. §87. 3. b. c. d. Die Hauptstadt des ganzen Reiches, München, von Heinrich dem Löwen gegründet, liegt in flacher, reizloser Gegend — wie hoch? (S. 336) — welche indessen doch die Alpenkette zum Hintergrunde hat. München liegt am linken Jsarufer, gegenüber die Vorstadt Au. Noch 1816 hatte München nur 40,000, jetzt Hw000 E.; in neuerer Zeit hat es dadurch seine ganze Gestalt verändert, daß besonders unter den kunstliebenden Monarchen Ludwig I. und Maximilian Ii. ganze Stadt- theile neu angelegt und viele Prachtbauten aufgeführt sind. So giebt es neue Kirchen in jedem Baustil; die Pfarrkirche in der Au im gothi- schen, die Allerheiligenkapelle im byzantinischen, die Ludwigskirche an der breiten, mit lauter großartigen Gebäuden besetzten Ludwigsstraße im italienischen Stile — die Bonifaciuskirche bildet die Form der alten Basilica nach. Außerdem merke den Königsbau, die Pinakothek (Gemäldehaus), die Glyptothek (Statuenhaus), die Feldherrnhalle, das Bibliotheksgebäude; die neue prächtige Maximiliansstraße mit vielen Prachtbauten; in der Nähe der Stadt die Ruhmes Halle, die colossale Statue der Bavaria, 17v2m (54') hoch, der Triumph deut- scher Bildner- und Gießerkunst. Eine Menge Künstler, besonders Maler halten sich in München, das eine Malerakademie hat, auf. Dazu darf sich München der besuchtesten Universität der süddeutschen Staaten rüh- men. Dem etwas derben, aber treuherzigen Volke wohnt Geschmack für materielle Genüsse inne: bekannt ist das treffliche bayersche Bier, das jetzt in ganz Deutschland, ja in der ganzen Welt, bis Java und Austra- lien hin, seine Verehrer hat. (Jährlich werden in Bayern ungefähr
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