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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 112

1907 - Leipzig : Engelmann
112 Fünfter Kursus. heißer, trockener Wind in die nördlichen Täler herabweht. Er schmilzt oft sehr rasch große Schneemassen und hat daher häufig Hochwasser im Gefolge. In bezug auf die Vegetation lassen sich in den Alpen folgende Regionen unterscheiden: 1. Die Region der Vorberge (bis 1200 m): Region der Laubwälder und des Getreidebaues. 2. Die Voralpenregion (bis 1800 in): Region der Nadelhölzer. Von Bäumen wiegen die Fichte, Lärche und Arve oder Zirbelkiefer, eins der schönsten Nadelhölzer Europas (mit eßbaren Früchten), vor. An Stelle des Getreidebaues tritt hier schon die Weidewirtschaft. Hier die Grenze der dauernden menschlichen Wohnungen. 3. Die Alpenregion (2700 m): Region der Alpenweiden ohne Baumwuchs. Nieder Gräser und Kräuter, deren Blüten sich oft durch Größe und lebhafte Färbung auszeichnen; in der unteren Hälfte der Region noch vereinzelte Zwergföhren und dichte Gebüsche von Alpenrosen; an schwer zugänglichen Stellen das Edelweiß. Alpenwirtschaft in den nur Sommers bewohnten Sennhütten. 4. D i e Schneeregion (über 2700 m): Region der Firnfelder. An sehr steilen und deshalb schneefreien Stellen Flechten, Moose und vereinzelte Blütenpflanzen, wie Enzian und Steinbrech. Die Schneegrenze ist diehöhenlinie, bis zu welcher der Schnee durch die So mm erwärme nicht mehr abgeschmolzen wird und daher dauernd liegen bleibt. Ihre Höhe ist von der Temperatur und der Menge der Niederschläge abhängig. Die Schneegrenze liegt in den nördlichen Kalkalpen in einer Höhe von 2500 m, in den südlichen Ketten zwischen 2700 und 2800 m. Die höchste Lage der Schneelinie weisen die zentralen Ketten und namentlich die größten Massenerhebungen auf, weil hier die Niederschläge geringer als in den Außenzonen. So steigt sie in den Ötztaler, Ortler und den östlichen Berner Alpen bis 3000 m in die Höhe. Die Gletscher, welche dadurch entstehen, daß der Firnschnee (firn bedeutet vorjährig), dem Zuge der Schwere folgend, allmählich herabsinkt und sich dabei durch den eigenen Druck und wiederholtes Schmelzen und Wiedergefrieren zu Eis verfestigt, gehen viel tiefer in die Täler herab, in den Westalpen im Mittel bis 1300 m, in den Ostalpen bis 1600 m; am tiefsten der untere Grindelwaldgletscher in den Berner Alpen bis 1080 m. Die Gletscher führen von den Bergen Mengen von Schutt und zum Teil große Felsblöcke mit herab und häufen dieselben an ihren Seiten und vor allem an ihren Enden zu mächtigen Moränenwällen auf. In bezug auf die Tierwelt ist die Hochgebirgs - und Waldregion zu unterscheiden. Für erstere sind charakteristische Tierformen der Steinadler und Lämmergeier, das Murmeltier, die Gemse, die einzige Antilopenart Europas, und der Steinbock; letzterer ist allerdings fast ausgerottet und findet sich nur noch in einigen Hochtälern der Grajischeu Alpen. Die Tierwelt der Waldregion stimmt im allgemeinen
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