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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 140

1907 - Leipzig : Engelmann
140 Fünfter Kursus. Die bedeutendste Stadt am Rhein ist Köln, 425000 Einw., ebenfalls eine Gründung der Römer (Colonia Agrippina), im 13. und 14. Jahrhundert eine der durch Industrie und Handel reichsten und mächtigsten Städte Deutschlands. Auch gegenwärtig ist sie der bedeutendste Handelsplatz am Unterrhein (Handelshochschule) hat eine lebhafte Industrie, ist Sitz eines Erzbischofs und starke Festung. Eine Reihe kleiner, aber wichtiger Städte liegen an der Lahn: die Universitätsstädte Marburg (Hessen-Nassau) und Gießen (Großherzogt. Hessen, Prov. Oberhessen), Wetzlar (Rheinland), einst Sitz des Reichskammergerichtes, und das Bad Ems (Hessen-Nassau). An der Nahe das Soolbad Kreuznach. Unter den Moselstädten die bedeutendste die Bischofsstadt Trier (Augusta Trevilor um), einst die Hauptstadt der römischen Provinz Germania; daher hier zahlreiche und zum Teil noch wohlerhaltene Überreste römischer Bauten (Rheinland). Der linksrheinische Teil des Schiefergebirges erhält durch das tief einschneidende Tal der Mosel und durch eine aus der Trierer Gegend nach Nnw. ziehende flache Senke seine Gliederung und zerfällt demnach in drei Abschnitte. 1. Der Ännsrnck, ein bewaldetes Plateau zwischen Nahe und Mosel, dem mehrere Quarzitzüge aufgesetzt sind; Erb es köpf, 820 m. 2. Die Eisel, nördlich der Mosel, eine äußerst einförmige, wald-arme und unfruchtbare Hochfläche; am ödesten der westliche Teil, die Schneifel (d. h. Schnee-Eifel). Der östliche bietet infolge vulkanischer Durchbrüche etwas mannigfaltigere Oberflächenformen. Die höchste der vulkanischen Kuppen die Hoheacht. Sehr eigentümliche Erscheinungen der östlichen Eifel sind die Maare, alte Kraterbecken, bei denen es nicht zur Aufschüttung eines vulkanischen Kegels gekommen ist, und die jetzt mit Wasser erfüllt sind. Das bedeutendste ist der Laach er See bei Andernach. 3".V£)te Ardennen und das Hohe Venn (d. h. Moor), im W. und Nw. der Eifel, gleich unwirtliche Hochflächen, die sich nach N. und W. zum Belgisch-französischen Hügelland, nach 8. zur Lothringischen Hochebene senken. Die Ardennen dicht bewaldet, das Hohe Venn vielfach von Mooren bedeckt. Die Flüsse haben enge Täler in das Plateau eingegraben, die Maas durchbricht das ganze Gebirge in vielfach gewundenem Lauf. Bei ihrem Austritt aus demselben nimmt sie die Sambre auf und lenkt in deren Richtung nach No. ein. Von rechts fließt ihr die auf dem Hohen Venn entspringende Roer [Rüt] zu. Längs des Nordrandes der Ardennen und des Hohen Venn zu beiden ©eiten von Sambre und Maas und darüber hinaus nach W. bis nach Valenciennes in Frankreich, nach 0. bis in die Gegend von Aachen breitet sich das belgische Steinkohlenrevier aus, eins der reichsten des kontinentalen Europa. Dazu kommen bedeutende Lager von Eisenerzen und im 0. von Zinkerzen (Galmei). Während die Hochflächen der Eifel, der Ardennen, des Hohen Venn außer- ordentlich dünn bevölkert sind, erreicht an ihrem Nordende die Bevölkerungsdichte eine Höhe wie kaum an einer anderen Stelle Europas (300 auf 1 qkm). • In den lieblichen Tälern von Sambre und Maas drängt sich Fabrikort an Fabrikort, die meisten allerdings kleine Städte. Nur Lüttich, 170000 Einw., schon im Mittel-alter als Schwertfegerstadt berühmt und jetzt einer der Hauptorte der belgischen Eisenindustrie (Waffenfabrikation), ist eine Großstadt; sie ist zugleich Sitz einer
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