Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 241

1907 - Leipzig : Engelmann
§ ^65. Die Verteilung der lvärme auf der Erde. 241 ebenfalls darin, daß die Atmosphäre hauptsächlich von unten erwärmt und dadurch abhängig wird von dem Grunde, auf dem sie ruht. Der trockene, feste Boden erwärmt sich rasch unter der Einwirkung der Sonne, Wasser viel langsamer. Dazu kommt, daß mit steigender Temperatur die Verdunstung an der Wasseroberfläche zunimmt und dadurch eine bedeutende Wärmemenge verbraucht wird. Dem-zufolge muß sich die Luft über dem Lande viel rascher erwärmen, wie über Wasserflächen. Umgekehrt verliert der feste Boden seine Wärme auch rasch durch Wärmestrahlung, große Wassermassen dagegen erkalten an ihrer Oberfläche nur langsam, und zwar nicht nur deshalb, weil das Wasser seine Wärme weniger leicht abgibt, sondern auch, weil die erkalteten Schichten zu Boden sinken, warme aufsteigen und weil die feuchtere Luft über dem Wasser die Wärmestrahlung hindert. Aus diesem verschiedenen Verhalten des festen Bodens und des Wassers gegen die Wärme ergeben sich die Unterschiede zwischen ozeanischem und kontinentalem Klima. Ersteres ist gemäßigt, letzteres exzessiv. In der Nähe der Küsten herrschen verhältnismäßig warme Winter und kühle Sommer, im Innern der Kontinente dagegen stehen kalten Wintern sehr heiße Sommer gegenüber. Als Beispiel für die Verschiedenheiten beider Klimaformen mögen die Temperaturverhältnisse von Dublin und Barnaul (im südwestlichen Sibirien) dienen, welche unter nahezu gleicher Breite liegen: mittl. mittl. Januar-Temp. Juli-Temperatur Differenz Dublin 53° 20' n. Br. +5° +16° 11° Barnaul 53ö 29' n. Br. — 20° + 19° 39° Die größte Wärmeschwankung (über 60°) finden wir im nordöstlichen Asien, die geringste (unter 5°) in den Küstenländern der Tropen. Weitere Unterschiede in der Wärmeverteilung bringen die Winde und Meeresströmungen hervor. So verdankt Westeuropa sein mildes Klima dem warmen Golf-Strom und dem Vorherrschen westlicher und südwestlicher Winde, während die Ostküsten Nordamerikas, die Westküsten Südamerikas und Südafrikas infolge der an ihnen entlang ziehenden kalten Meeresströmungen verhältnismäßig kühl sind. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in Lissabon (38° 43' n. Br.) 15,6°, in Washington (38° 54' n. Br.) 12,3°. Zur Darstellung der Wärmeverteilung an der Erdoberfläche dienen , ^ 1 °thernten, d. H. Linien, welche die Orte gleicher Temperatur miteinander verbinden. 3uer.t bdn Alexander v. Humboldt 1817 eingeführt, doch n¥ , er em gerruges Beobachtungsmaterial. Die ersten ge-Ixorn m 1864 von Berliner Meteorologen Dove Sangenbect, Leitfaden für Realanstalten. Ii. 4. Aufl. 16
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer