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1. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 226

1885 - Braunschweig : Vieweg
226 Das Königreich Italien. Kapelle mit den großartigen Fresken Michel Angeles, die Säle (Stanze) mit Raphaels wunderbaren Malereien, sowie in der Antikensammlung die herrlichsten Kunstschätze des klassischen Altertums. Südöstlich von Rom erhebt sich die mit schattigen Wäldern bedeckte vulkanische Gruppe der Albaner Berge, noch jetzt wie vor Jahrtausenden der beliebte Sommeraufenthalt vornehmer Römer. Gegen das Meer hin dehnt sich die trostlos öde Cam-pagna aus. Nur die Ruinen alter Grabmäler und Wasserleitungen bieten sich hier dem Auge dar und die sieberbrütende Lust zwingt den Wanderer zu schleuniger Flucht. Südlich schließen sich die Pontinischen Sümpse an, eine im herrlichsten Grün prangende, von Herden halbwilder Büffel belebte Gegend, deren Lust indes ebenfalls dem Menschen gefährlich ist. Während in Rom alles an eine großartige Vergangenheit erinnert, ist Neapel (500 000 Einwohner) vorzugsweise die Stadt der heiteren Gegenwart. Am mittleren dreier herrlichen Golfe, in der fruchtbaren Campagna felice, mit einer Umgebung, die alle Schönheiten und Schauer der Natur vereinigt, ist die Lage Neapels — besonders vom Meere gesehen — unvergleichlich. Im Inneren bietet die Stadt, welche zahlreiche krumme und schmale Straßen hat, wenig Hervorragendes; merkwürdig ist dagegen das vom heiteren Himmel begünstigte, ja hervorgerufene Leben und Treiben der Bevölkerung auf den Straßen. Von allgemeiner Bedeutung sür das wissenschaftliche Studium der Seetiere ist die am Strande Neapels von einem Deutschen (Professor Dohrn) eingerichtete erste zoologische Station, ein großartiges Institut, an dem Forscher aus allen Ländern arbeiten. Längs der Ostküste des Golss von Neapel erhebt sich in paradiesischer Umgebung eine fast ununterbrochene Reihe von Ortschaften, überragt von dem flachen Kegel des Vesuv (1290m), den die Fclsmasse der Somma halbkreisförmig wie ein Mantel umgibt. Die Somma ist der Rest eines früheren, ungleich größeren Kraters, der haupt- Fig. 92. Der Vesuv, vom Meere gesehen. sächlich die ungeheuren Lava- und Aschenmassen auswarf, welche den Boden der Campagna bilden. Aber auch die Ausbrüche des Vesuv selbst haben im Lause der Zeiten beträchtliche Veränderungen der umgebenden Oberfläche hervorgerufen und^unter anderen dte römischen Städte Herkulanum, Pompeji und Stabiä^(im ^ahre 79 v. Chr.) unter Aschen- und Lavaschichten begraben. Erst im vorigen Jahrhundert Hat man die Wiederausgrabung begonnen und dadurch (besonders in Pompeji) höchst interessante Einblicke in das Leben und Treiben der Provinzialstädte zur Zeit der Blüte Roms gewonnen. Westlich von Neapel dehnen sich die Phlegräischen Felder
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