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1. Mathematische Geographie für humanistische Gymnasien - S. 44

1908 - München : Lindauer
44 2) Johannes Kepler, geboren 1571 in Weil der Stadt in Württemberg, besuchte die Klosterschulen Adelberg und Maul- bronn und bezog -1589 die Universität Tübingen, um Theologie zu studieren. Hier wurde er durch seinen Lehrer Möstlin in die Lehren der Astronomie eingeführt und mit dem Systeme des Coppernicus bekannt gemacht. Da er wegen seiner religiösen Anschauungen in Württemberg nicht zum Kirchendienste verwendet wurde, so nahm er eine Lehrstelle für Mathematik am Gymnasium Graz an. Dort gab er bald das Werk Mysterium cosmo- graphicum heraus, wodurch er sich in wissenschaftlichen Kreisen großen Ruf erwarb und besonders mit dem in Prag beobachtenden Tycho Brahe und dem Italiener Galilei bekannt wurde. Als die Protestanten aus Steiermark vertrieben wurden, ging er nach Prag als Gehilfe Tycho Brahes. Letzterer starb bald darauf (1601), worauf Kepler zu dessen Nachfolger ernannt wurde und von Kaiser Rudolf den Titel eines kaiserlichen Hosastrouomen erhielt. Es war ihm besonders daran gelegen, genaue Planeten- tafeln zu berechnen, weshalb er die exakten Beobachtungen Tycho Brahes über den Planeten Mars benützte, um sich endlich einmal über die Form der Bahnen Klarheit zu verschaffen. Nach vielen vergeblichen Versuchen fand er die zwei ersten nach ihm benannten Gesetze, die er 1609 in seinem großen Werke Astronomia nova veröffentlichte. Da ihm nach Abfetzung seines Gönners, Kaiser Rudolfs, sein Gehalt sehr unregelmäßig, oftmals auch gar nicht ausbezahlt wurde, und sonstiges häusliches Unglück über ihn kam, so nahm er eine Lehrstelle am Gymnasium in Linz an, wo er sich nebenbei mit den Untersuchungen über die Planetenbahnen beschäftigte. Nach jahrelangen mühevollen Arbeiten fand er end- lich 1618 das sogenannte dritte Gesetz, das er in seiner Schrift Harmonices mundi veröffentlichte. Einige Jahre später wurde Kepler wieder in sein Amt als Hofastronom eingesetzt und besorgte nun die Herausgabe seiner Planetentafeln (Rudolfinifche Tafeln), die fast hundert Jahre lang die besten und genauesten unter den damals vorhandenen waren. Nachdem er vergeblich um Aus- zahluug seines rückständigen Gehaltes gebeten hatte, wurde er an Wallenstein verwiesen, der ihm eine Professur in Rostock anbot. Kepler lehnte diese ab und begab sich zum Reichstage nach Regensburg, um seine Ansprüche geltend zu machen. Von der
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