1908 -
München
: Lindauer
- Autor: Effert, Gottlieb
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Humanistisches Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
60
Obwohl wir jetzt wissen, daß nirgends auf dem Monde größere
Wassermassen, wie Seen und Meere, vorhanden sind, so hat mau
doch die einmal eingeführten Namen beibehalten. In Fig. 20 ist
eine der schönsten Mondlandschaften abgebildet, nämlich das
etwa 600 km lange Apenninengebirg. das bis zu einer Höhe
von 5500 m ansteigt. Aus der Ebene vor dem Gebirge erheben
sich mehrere Krater und Ringgebirge, von denen besonders das
zirka 80 km im Durchmesser haltende Ringgebirg Archimedes
auffällt. —
Ein Unterschied der Jahreszeiten ist auf dem Monde
kaum bemerkbar, da seine Achse nur um einige Grade gegen diea
-^ah&efene geneigt ist. -— Da, wie schon oben erwähnt, der
Mond uns stets dieselbe Seite zukehrt, so muß er während eines
Umlaufes zugleich eine Rotation um seine Achse vollenden.
Innerhalb eines synodischen Monats sindet für jeden Ort ein
einmaliger Wechsel von Tag und Nacht statt; über 350 Stunden
lang ist die Sonne dort über dem Horizonte; die durch keine
Atmosphäre gedämpften Sonnenstrahlen müssen die Oberfläche un-
gemein stark erhitzen, während in den ebenso langen Nächten alles
vor Kälte erstarrt. — Daß aus dem Monde keine oder höchstens
eine äußerst dünne Atmosphäre existiert, wird besonders aus
dem Fehlen der Dämmerung geschlossen, Tag- und Nacht-
zeit grenzen scharf aneinander, und sindet nicht, wie auf der
Erde, ein allmählicher Übergang statt. — Wegen Mangel an
Luft und Wasser kann auf dem Monde niemals organisches
Leben, ähnlich dem unserer Erde existieren. — Der allgemein
verbreitete Glaube, daß der Mond Einfluß auf unsere Witterung
habe, daß besonders bei zunehmendem Monde schönes, bei ab-
nehmendem Monde schlechtes Wetter eintrete, ist nicht richtig;
doch wirkt er in anderer Weise sehr bedeutend auf irdis«
Hältnisse ein: durch Hervorrufung von Ebbe und Flut.
4) Kommt der Mond
h/se>nem Umlaufe um die
Erde in gerader Linie
zwischen Sonne und Erde
zu stehen, so wirkt er wie
ein Lichtschirm, hält also
Fig. 21. das Sonnenlicht von einem