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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 3

1879 - Berlin : Reimer
Quellen. Griechische Geographen. 3 von Nordafrica), beginnt mit einzelnen Versuchen bald nach 1700, hat aber ■erst in unserem Jahrhundert einen bedeutenden Fortschritt erreicht. Die Gelehrten des 16. und 17. Jahrhunderts waren daher auch für diese Seite unserer Disciplin noch fast ausschliesslich auf Benutzung der antiken Länderbeschreibungen und Karten beschränkt. 2) Ausser eigentlich literarischen Quellen, wie sie nur aus dem hebräischen, indischen und baktrischen Altertume erhalten sind, gewähren die historischen Inschriften Aegyptens, Assyriens, Persiens manche Belehrung, weniger von speciell geographischem als philologischem Werte, nämlich durch Bewahrung der einheimischen (in griechisch-römischer Umschrift mitunter entstellten) Namensformen. 4. Unter ihnen nehmen die Griechen auch dadurch die erste Stelle ein, dass sie allein unter den Völkern des Altertums die Erdkunde, mit Hülfe einer auf mathematische Principien gegründeten Kartenzeichnung zu einem wissenschaftlichen System ausgebildet haben1). Ihrer Litteratur gehören auch die einzigen durch wissenschaftliche Methode und relative Vollständigkeit sich auszeichnenden und daher als Hauptquelle unserer Erkenntniss des Altertums unschätzbaren geographischen Werke aus dem auf uns gekommenen antiken Schriftentum an: ein beschreibendes, auch reichen historischen Stoff einschliessendes von S trab on (aus Amaseia in Pontos, vollendet um 20 n. Chr.) und ein kartographisch-tabellarisches von dem alexandrinischen Astronomen Ptolemaeos (um 150—160 n. Chr.). Sie verdanken ihre Erhaltung durch zahlreiche Abschriften (einschliesslich der Copien der ptolemäi-schen Karten in einzelnen Handschriften) wesentlich dem Umstande, dass sie in der späteren Kaiserzeit und bis zum Untergange der antiken Cultur, ungeachtet mancher Erweiterungen der positiven Länder- und Völkerkunde und vielfach eingetretener Veränderungen, durch keine ähnlichen neuen Werke ersetzt worden sind, während sie selbst — wie diess die Regel in der geographischen Litteratur ist — die auf mangelhafterem Material beruhenden älteren Werke einer langen Reihe zum Teil bedeutenderer Vorgänger verdrängt haben. Daher sind diese bis auf gelegentliche, besonders im strabonischen Werke selbst enthaltene Auszüge, für uns verloren gegangen: in erster Reihe ist darunter zu nennen das zuerst systematisch die gesammte mathematische, physische und historische Geographie darstellende Werk des eigentlichen Begründers dieser Wissenschaft, des Eratosthenes von Kyrene, Vorstehers der Bibliothek des Museions zu Alexandreia, 230 — 195 v.chr.2). x) Wegen dieser notwendigen Verbindung von Zeichnung [ygcuffiu) und Beschreibung (avyyqayuv) wird der bei den Griechen schon seit dem 3. Jahrh. v. Chr. übliche Ausdruck ysu>yq«(fiu für Erdkarte (bei den ältern gleichbedeutend ytjg nsquotfog, nsqirjytjgig und analog ^ojqoyna'fia — Landkarte) später zur Bezeichnung der Wissenschaft selbst angewendet, Strabon daher von den byzantinischen Gelehrten xai Qojrrjv o yicoygdipog genannt. 1*
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