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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 50

1879 - Berlin : Reimer
50 Klein-Asien. Letzteres geteilt unter 5 (ursprünglich 6) einen engeren Bund bildende Stadtgebiete, deren Haupt Mytilene (dessen Name, neugr. ausgespr. Mytilini, ital. Metelino, türk. Midillü im Mittelalter auf die ganze Insel übergegangen ist) mit bedeutendem Landbesitze auf der gegenüberliegenden Festlandküste; zweite Stadt Methymna j. Molivo. 70. Ionia. Der durch zahlreiche Hafenbuchten, reichen Boden der Flussebenen, mildes Klima am meisten bevorzugte Teil Klein-Asiens, der mittlere der westlichen (aegaeischen) Küste nebst den vorliegenden Inseln soll besonders von karischem Volke bewohnt gewesen sein, als im 11. Jahrh. die durch die dorische Eroberung aus Europa verdrängten Ionier, denen sich manche andere griechische, auch fremde Bevölkerungsteile anschlossen, sich bleibend dort niederliessen und in näherer Berührung mit älteren asiatischen Culturvölkern diesen Landstrich zur höchsten materiellen und frühesten geistigen Blüte der ge-sammten hellenischen Welt erhoben. Politisch bildete Ionia einen Bund von 12 Stadtrepubliken, der nur bedingt seit Kroesos dem lydi-schen, dann dem persischen Reiche angehörte, viel entschiedener nach den Perserkriegen unter dem Namen der Bundesgenossenschaft von Athen, dann von Sparta, endlich nach Alexander vom syrischen und pergamenischen Reiche abhängig, zuletzt ein Teil der römischen Provinz Asia war.1) Durch die vorteilhafte Lage an oder nahe den Mündungen der aus dem inneren Hochlande herabführenden grösseren Flusstäler des Hermos, Kaystros, Maeandros erwuchsen mehrere dieser ionischen Küstenstädte, namentlich Phokaea, Smyrna, Ephesos, Mile tos zu den reichsten und seemächtigsten griechischen Handelsplätzen2), die ersten beiden auf zuvor von den Aeolern besetztem Gebiete gelegen3). Weniger bedeutend waren die auf oder an der westlich vorspringenden gebirgigen Halbinsel gelegenen Städte: Klasomenae, Erythrae, Lebedos, Kolophon, sowie im Süden auf karischem- Gebiete an der Maeandros-Mündung Priene und My Tis; weit erheblicher dagegen und als Seemächte den Milesiern kaum nachstehend die Inselstaten Chjos (mit berühmtem Wein- und Mastixbau) und Samos, zu dessen Gebiete mehrere kleinere Inseln, namentlich auch Ikaria oder Ikaros gehört zu haben scheinen. J) Religiöser Mittelpunkt des Bundes das uralte (schon vorgriechische) Heiligtum der ephesischen Artemis (später bewunderter Prachttempel ionischen Styles); Versammlungsort der regelmässigen Festfeiern das auf prienischem Gebiete am Fusse des Berges Mykale gelegene Heiligtum des Poseidon, ge-nannt • 2) Durch die unaufhaltsam vorrückenden, die Häfen ausfüllenden, die Ebene ins Meer erweiternden Alluvien des Kaystros ist E p h e s o s, durch die des Mae-
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