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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 52

1879 - Berlin : Reimer
52 Klein-Asien. 72. Karia. Der südwestliche Küstenstrich Kleinasiens läuft, durch tief einschneidende Golfe des aegaeischen Meeres (den iassischen, keramischen, dorischen) gespalten in mehrere felsige buchten- und hafenreiche Halbinsehi aus, welche in den vorliegenden Inselreihen eine Fortsetzung finden und für die Anwohner von jeher eine Schule der Schiffahrt bildeten. Daher erscheinen die Kar er1) beim Beginn historischer Kunde als ein seeherrschendes Volk, fast über die ganze Westküste Kleinasiens und über sämmtliche Inseln des aegaeischen Meeres bis zu europäischen Küstenpunkten hin ausgebreitet und erst durch das Anwachsen der hellenischen Stämme, namentlich die Auswanderungen der Ionier (in beschränkterem Maasse auch dorische Colonienj auf das asiatische Festland zurückgedrängt. Hier besassen sie neben einer von ihnen unterworfenen fremden Bevölkerung (Phrygiern, Pisiden, Lelegern, namentlich im östlichen Landesteile) das über der Südküste in breiter Masse sich erhebende, von kleinen hohen (600—1000“) Beckenebenen unterbrochene Gebirgsland2), dessen höchste Kämme (über 2000m) in Osten als Salbakos, in Nordosten als Kadmos an-steigen. Ferner die zwischen diesem Berglande und der im Norden parallel streichenden langen Kette der Messögis (der natürlichen Grenzscheide gegen Lydien) eingesenkte breite überaus fruchtbare untere Talebene des Maeandros3). In diesem lagen die grössten und reichsten Städte des Landes, namentlich Tr alleis (j. Aidin) und Magnesia (zubenannt am Maeandros, zum Unterschiede von der lydischen Stadt am Sipylos), eine angeblich uralt griechische, dann nach der Zerstörung durch thrakische Horden im 7. Jahrh. von Ephesiern und Milesiern wieder erbaute Stadt, die gleichwohl niemals zum ionischen Bunde gehört hat. Dann in der kleineren aber gleichfalls höchst ergiebigen südwestlichen Küstenebene Mylasa (j. Miläs), Sitz der karischen Fürsten, welche unter lydischer und persischer Herrschaft ihren Bang behielten, zuletzt aber ihre Residenz in die griechische Küstenstadt Halikarnassos verlegten. Nach der makedonischen Eroberung und Keichsteilung blieb ganz Karien eine Provinz des Reiches der Seleukiden (aus dieser Zeit die Stadtnamen Antiocheia und Stratonikeia) bis 189, wo der giössere nördliche Teil dem pergamenischen Reiche, das südliche Küstenland dem Gebiete von Rhodos durch die Römer einverleibt wurde, die endlich 129 wieder das ganze als Teil der Provinz Asia vereinigten1). 1) Ihre Nationalität bleibt zweifelhaft (ob zur semitischer 1 amilie gehörig?); wir erfahren nur, dass sie selbst sich als Stammverwandte der Lyder ansahen, wie diese manche semitische Gottheiten verehrten ^ und an pliöni- kischen Colonien, selbst in entfernten Meeren, sich betheiligten; dagegen wieder früher als alle ändern Asiaten griechische Bildung und Sprache an-nahmen, wie auch alle ihre Küstenstädte dem unter athenischer Leitung
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