Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der alten Geographie - S. 60

1879 - Berlin : Reimer
60 Semitisches Vorder-Asien. sog. semitischen Völkerfamilie, bevor dieselbe sich weiter nach Westen namentlich über Nordafrica (Phoenikier im Altertum, Araber im Mittelalter) auszubreiten begann. Sprachlich betrachtet besteht dieselbe aus vier Hauptzweigen, von denen drei durch ihre Litteraturen seit alters bekannt sind: der arabische in Süden, der aramäische (syrisehe) in Norden, der kleinere kana’anitische (hebräo-phoenikische) zwischen beiden; dazu ist durch die Entzifferung der in Keilschrift abgefassten Inschriften der assyrisch-babylonische in No. als vierter selbstständiger Zweig gekommen. Die drei letzten Gruppen, welche die nördlichen reichen Fruchtländer inne haben und daher seit dem Anfang historischer Kunde fest ansässig sind, lernten die Griechen als Zugehörige des aus einem ihrer östlichen Stämme hervorgegangenen assyrischen Reiches kennen und übertragen daher dessen Namen, gewöhnlicher in der abgekürzten Form 2vqol, 2vqioi auf alle jene Stämme, namentlich auf die ihnen zuerst bekannt gewordenen an den Küsten des Mittelmeeres (Syrien im engern Sinne) und des Pontos (Leukosyrien, § 56). Die räumlich ausgedehnteste semitische Gruppe, die arabische, begreift zwar der Beschaffenheit ihrer Wohngebiete entsprechend, namentlich im Westen und Süden der Halbinsel auch viele seit sehr alter Zeit ansässige Stämme, jedoch mehr als Ausnahme, während die nomadische Lebensweise bei den meisten unter jenem Ge-sammtnamen begriffenen Stämmen vorherrscht, welche die centralen und nördlichen Wüstenebenen (stellenweise bis ans Mittelmeer und bis tief in Mesopotamien) inne hatten und daher den Griechen früher, als die südlichen Araber, bekannt wurden. Daher bedeutet auch der Gesammtname Syrer (oder Assyrer) bei den Griechen die ansässigen, der der Araber die wandernden Abteilungen der grossen Familie, welche wir jetzt unter dem Semiten-Namen zusammen zu fassen gewohnt sind. Euphrat-Tigris-Länder. 84. Susiane (Kissia). Der östlich vom unteren Tigris gelegene und längs des persischen Meerbusens sich weiter südlich ziehende Teil der grossen Alluvialebene, durchschnitten und ursprünglich gebildet von den kleineren Parallelflüssen Eulaeos oder Choaspes (j. Kercha)1), Pasitigres (Kdrün) u. a., hat überaus heisses Klima und grosse Fruchtbarkeit mit dem grösseren babylonischen Stromtieflande gemein, ist aber davon durch weite Sumpfstrecken natürlich geschieden. Daher bestand hier seit sehr alter Zeit und bis ins 7. Jahrh. v. Chr. ein besonderes Reich, mit Einschluss der in Norden und Osten umgebenden
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer