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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 62

1879 - Berlin : Reimer
62 Euphrat-Tigris-Lander. Wüstungen und mehrhundertjährige türkische Missverwaltung wieder fast völlig zur Wüste geworden ist.2) Es ist Mutterland der materiellen Civilisation für ganz Vorderasien und Südeuropa, welche Maass, Gewicht, Einteilung des Sonnenjahres, Baustyl u. a., Assyrien und Persien auch die eigentümliche Schriftart (sog. Keilschrift) von Babylon entlehnt haben. Die Bauwerke, von denen colossale Reste erhalten, waren in dem steinlosen, aber an vorzüglichem Thon und Asphalt reichen Flachlande ausschliesslich aus Backsteinen ausgeführt. Die in den nationalen Inschriften gewöhnlich gebrauchten Namen Akkad für den südlichen und Sumer für den nördlichen Landesteil scheinen einer uralten, vor semitischen Bevölkerung, deren Nationalverwandtschaft noch zweifelhaft ist, anzugehören.3) Seit dem 9. Jahrh. v. Chr. findet sich daneben der Name des Volkes und Landes Kaldu (hebr. Kasdim, griech. Xcddcttoi), welcher wahrscheinlich zunächst den südlichsten, an die arabische Wüste grenzenden Landesteil be-zeichnete und in Folge eines Wechsels der Dynastie (seit 626 v. Chr.) auf das ganze Land ausgedehnt wurde. Die in diesem letzten Jahrhundert statlicher Selbstständigkeit überwiegende Bedeutung der Hauptstadt machte jedoch zugleich bei Einheimischen und Fremden ihren Namen auch für das Land zum gebräuchlichsten (.Bäbilu, hebr. ereg Babel, pers. Bdbiru, griech. Baßvätoviu), während die Griechen, weil ihre erste Bekanntschaft der Zeit der statlichen Verbindung des Unterlandes mit Assyrien angehörte, noch in der Periode persischer Herrschaft und später den Namen Iagövq'kx bis zum unteren Meere ausdehnten auch mitunter auf die babylonische Landschaft allein beschränkten. x) Die bedeutendsten auch zur Schifffahrt geeigneten Canäle, schon unter den Königen von Babel angelegt (daher der Name des grössten Naliar-malkä „Fluss der Könige“) und noch im arabischen Mittelalter offen erhalten, aber jetzt völlig versandet, verbanden beide gfrossen Ströme oberhalb der Hauptstadt an der Stelle der grössten Annäherung ihres Laufes und dienten zugleich, neben einem ungeheuren aus Backsteinen aufgeführten Walle (to Ttjg Mrjdias tst/os) als Schutzwehren des Culturlandes gegen Angriffe von c er mesopotamischen Wüste her. 2) Der namentlich aus Anbau von Getreide und Dattelpalmen hervor-gehende Ertrag des Bodens wurde auf % der gesammten Steuerkraft des persischen Reiches angeschlagen. 3) Daneben der hebräische Name Schin «r, ungewiss ob die ganze Landschaft oder nur die nächste Umgebung der Hauptstadt bezeichnend. 86. Babylon [Bäb-ilu „Thor des Ii“, des höchsten Gottes), uralte Hauptstadt auf beiden Ufern des Euphrat und seit ca. 1270 gewöhnlich Sitz assyrischer Statthalter, aber wiederholt in längeren Perioden selbstständig, dann nach einer Empörung 68.3 durch die Assyrer völlig zerstört, wurde glänzender und grösser durch die letzte
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