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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 75

1879 - Berlin : Reimer
Palaestina. Galilaea. Samaria. 75 101. Galilaea. Die Stammgebiete verloren ihre politische Bedeutung schon grossenteils unter der Königsherschaft, blieben jedoch ■— einzelne noch weit später — als landschaftliche Bezeichnungen in Erinnerung. In Folge der Wegführung eines grossen Teiles der Bevölkerung nach assyrischen und babylonischen Provinzen (resp. 722 und 586) und der Ansiedelung fremder Volksteile an deren Stelle wurden, besonders nach Wiederherstellung des israelitischen Gemeinwesens unter persischer Herschaft, die älteren Landschaftsnamen durch neue umfassendere Benennungen zum Teil ersetzt. Am stärksten erfuhr jene Verbindung der Reste altisraelitischer Bewohner mit neuen Ansiedlern der nördlichste, am längsten unter Fremdherschaft gestandene Teil Palaestina’s, dessen Bevölkerung schon in älterer Zeit stark mit Syrern und Phoenikiern (Kanaanitern) gemischt war. Diese Landschaft wurde daher Galil-liag-göjim „Kreis oder Bezirk der Heiden“, kürzer auch blos hag-galil, daher von den Griechen Falixaia genannt. Dazu gehörten namentlich die stark bevölkerten fruchtbaren Talebenen am Flüsschen Kischön, dem See Genezareth und dem obern Jordan oder das speziell sogenannte Unter-Galilaea, während das nördlichere, unter der römischen Verwaltung gewöhnlich zu Phoenikien gerechnete Ober-Galilaea, als Uebergangslandschaft zum Libanon mehr mit Waldgebirgen und engeren, aber wasserreichen Tälern erfüllt ist. Seit 127 v. Chr. dem neuen judäischen State der Makkabäer angehörig, erhielt Galilaea — namentlich das untere — erst unter der idumäischen Dynastie bedeutende Städte, welche den römischen Oberherren zu Ehren benannt wurden: Kaisareia zubenannt Paneas (j. Bäniäs) an der östlichsten Jordan-Quelle und Tiberias (j. Tabarie), am See Genezareth1). x) Der Küstenstrich dieses nördlichen Palaestina ist nie im Besitze der Israeliten, sondern stets tyrisches Gebiet gewesen, vgl. § 97. 102. Samaria. Der mittlere Teil der nordsüdlichen Erstreckung von Palaestina, mittelhohes Hügelland von stellenweise grosser Fruchtbarkeit, das alte Gebiet der engverbundenen Stämme Ephraim und Menasche, bildete seit der Spaltung des israelitischen Gesammt-states (935 v. Chr.) das Hauptland des nördlichen Reiches, welches, weil es die grosse Mehrzahl der zwölf Stämme in sich vereinigte, den alten Gesammtnamen Isra’el für sich in Anspruch nahm. Seine erste Hauptstadt wurde Sichern (Schechem, Ztxvfiu), seit K. Vespasia-nus als römische Colonie Neapolis genannt (j. Nabulus), dann das 850 von K. ’Omri erbaute Schömrön oder Samaria (seit Herodes umgenannt in Sebaste, j. Ruinen Sebastie), dessen Name besonders seit der Zeit der Perserherschaft auf die ganze Landschaft (griech. Qltig) übertragen wurde.
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