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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 85

1879 - Berlin : Reimer
Aegypten. 85 gebildet und der übrige Teil des Oberlandes nach der alten Königsstadt Thebais benannt; auch die angebaute Grenzlandschaft W. vom westlichen Nilarm, nach ihren vorherschenden Bewohnern Aißvxög vo^og genannt, so wie die Oasen, durch Augustus aber der nubische Grenz-strich oberhalb der Katarakten zum eigentlichen Aegypten gezogen.1) 1) Hinsichtlich der Nomenclatur der zum allergrössten Teile ebenfalls uralten Städte ist zu bemerken, dass wir aus den griechisch-römischen Hauptquellen nur wenige derselben in einer dem aegyptischen Namen angepassten Form, die übrigen nur in griechischen Uebersetzungen oder Umdeutungen kennen lernen, welche meist dem herschenden Localcultus entlehnt, unter den Ptolemäern noch durch Neubenenuungen nach den Herschernamen vermehrt, natürlich während der tausendjährigen Herschaft griechischer Verwaltungssprache als officielle galten. Einheimische Ortsnamen, welchen sich die semitischen Formen derselben (hebr. im A. T., arab. im heutigen Volksmunde) eng anschliessen, kannte man früher nur in der spät aegyptischen (koptischen) Form aus den bis in die Zeit d6s römischen Kaiserreichs hinaufreichenden kirchlichen Documenten: dieselben stimmen wesentlich überein mit den volkstümlichen (sog. demotischen) Namen des aegyptischen Altertums, wie sie sich aus der Entzifferung der hieroglyphischen Inschriften ergeben haben, sind aber grundverschieden von den aus derselben Quelle ermittelten heiligen (sog. hieratischen) Namen, welche vielmehr ihrem Wortsinne nach den griechischen Namenübersetzungen entsprechen. 114. Unter-Aegypten (Delta). Entsprechend der Grösse des angebauten Alluvialbodens, welche nach Abzug der davon umschlossenen Sumpfstrecken und flachen Seen bei weitem das gesammte Areal des aegyptischen Niltales übertrifft1), war das Delta schon in sehr alter Zeit mit sehr zahlreichen, zur Sicherung gegen das Hochwasser des Flusses durchaus auf künstlichen Erhöhungen erbauten Ortschaften bedeckt. Einzelne der grösseren Städte desselben sind zu höherer Bedeutung erwachsen als Residenzen einiger der späteren Dynastien, so namentlich Tanis (hebr. Cödn, arab. Qäh, wie noch jetzt die Ruinenstätte heisst) schon unter den Hyksos, dann unter der Xxi. und Xxiii. Dynastie (11—9. Jahrh. v. Chr.), Bubastis (aeg. Pe-bascht, hebr. Pi-beseth, j. Ruinen Teil Basta bei Zagäzig) unter der aethiop. Dynastie, Sais (Ruinen Sä-el-hagar) unter der Xxvi. Unter derselben wurde von den damals zuerst zum Handelsverkehr in Aegypten zugelassenen ionischen Griechen Naukratis angelegt. x) Man findet zahlreiche Reste alter Bauwerke, sowohl innerhalb der genannten Sumpfseen und jetzt, in Folge seculärer Senkung des ganzen Bodens, zum Teil unter dem Wasserspiegel liegend, als auch in einigen durch den Verfall der alten Canäle und der allgemeinen Aufhöhung des Bodens jetzt wasserlos gewordenen Strichen am Rande der östlichen und westlichen Wüste (hier namentlich in der mareotischen Landschaft bei Alexandria). Daraus geht eine erheblich grössere Ausdehnung des alten Culturlandes gegen das heutige hervor, während das in alter Zeit schneller
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