Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der alten Geographie - S. 94

1879 - Berlin : Reimer
94 Westliches Libyen. 126. Numidia. Die westlich vom engeren karthagischen Gebiete gelegene Küstenlandschaft enthält zwischen höheren Gebirgszügen (bis über 2000m) nur beschränktere fruchtbare ebene Täler, dagegen viel felsiges und im Altertum waldiges Hügelland und gegen Süden weit ausgedehnte Hochebenen, welche mehr zur Viehzucht als zum Anbau geeignet sind. Der Cultur gewonnen ist der grösste Teil dieses Landes erst unter der fast 8 Jahrhunderte dauernden römischen Herschaft; die zahlreichen ureinwolmenden libyschen Stämme, unter welchen die Massylier und Massaesyler als die bedeutendsten genannt werden, lebten weit überwiegend als Hirten und wurden deshalb auch von den sicilischen Griechen mit dem Gesammtnamen Nofiaösc, belegt, der lat. in Numidae überging und von dem der bei den Fremden gebräuchlich gewordene Landesname abgeleitet ist. Derselbe erhielt politische Bedeutung, als Gala, Fürst der Massylier und römischer Bundesgenosse gegen Karthago, nach dessen Fall die phoenikischen Küstenstädte und den Titel König der Numidier erhielt. Sein Sohn Massinissa erhob eine jener Städte, das westliche Ilippo (daher von den Römern Ii. Regius zubenannt, j. Bona), dessen Sohn Micipsa das im Binnenland neugegründete Cirta (phoen. Kartha „Stadt“, später und noch j. Constantino) zu seiner Residenz. Verkleinert wurde dieses ausgedehnte Land nach Jugurtha’s Besiegung 104 v. Chr. durch Abtretung der Westhälfte, 46 v. Chr. noch eines weiteren Landstriches bis zum Flusse Ampsaga an die Fürsten von Mauretanien; der kleine östliche Rest, dem im gewöhnlichen Sprachgebrauch der Name Numidia blieb, erhielt mit Einschluss der Syrtenlandschaft den officiellen Titel Nova Africa.1) !) Bedeutendste Städte des Innern mit ausgedehnten Resten römischer Bauwerke: Sicca, j. Kef, Theveste, j. Tebessa und Lambaesis, j. Tezzüt, neuerdings wieder angebaut und Lambese benannt. Die libyschen Bewohner des südlichen Hochgebirges Audus oder Aurasius (noch j. Aures) sind durch wiederholte Aufstände gegen die römische Herschaft bekannt. 127. Mauretania. Dieser von dem Volksnamen der Mauri (Maurusii) abgeleitete Landesnamen bezeichnete bis zum 1. Jahrh. v. Chr. den nordwestlichsten Teil des africanischen Küstenlandes in der Nähe der gaditanischen Meerenge und am atlantischen Ocean, im Binnenlande aufwärts bis zu den höchsten Ketten (Gipfel gegen 4500m) des Gebirges Atlas, wie die Griechen, oder Dy rin, wie die Einheimischen es nannten, also das heutige Reich von Marokko. Die Fürsten jenes Volkes erhielten für Hülfe gegen Jugurtha nach dessen Besiegung vom römischen State mit dem Königstitel die Westhälfte Numidiens; die darin gelegene phoenikische Hafenstandt Iöl wurde von Juba Ii., dem letzten Könige von Mauretanien zu seiner Residenz gewählt und Augustus zu Ehren
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer