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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 132

1879 - Berlin : Reimer
132 Thrakien. 180. Gebirge. Binnenlandschaften. Dieses engere Thrakien der späteren Zeit ist nördlich gegen das untere Donaugebiet begrenzt durch die lange Gebirgskette des Haemos oder mit Gipfeln bis zu 2300m, wenigen gangbaren Pässen zwischen 600 und 1500m und steilem südlichen Abfall gegen die oberen Nebentäler des Heb ros (j. Maritza), dessen Flussgebiet den grössten, vielfach in weite fruchtbare Ebenen ausgebreiteten Teil des Landes einnimmt. Zu diesen gehört auch, aber in viel höherer Lage, das obere Talbecken des Oskios (lat. Oescus, j. Isker), des einzigen Donauzuflusses, welcher die Haemos-Kette in enger Felsschlucht nach Norden hin durchbricht.1) Demselben, sowie dem weit grösseren Tale des Hebros liegt in Sw. vor die breite und an Gipfelhöhe dem Haemos gleichende schwer zugängliche Gebirgsmasse der Rhodöpe (j. Despot-Planina), noch bis in die römische Zeit Wohnsitz einzelner ziemlich unabhängiger oder öfters rebellirender thrakischer Stämme und eine natürliche Grenzscheide iür Thrakien im engeren Sinne gegen die dauernd mit dem Reich und der Provinz Makedonien verbundenen westlichen thrakischen Landschaften. Auch die ackerbauenden Thraker der Ebene wohnten lieber in einzelnen Höfen, als in grösseren Ortschaften; von festen Fürstenburgen werden einzelne genannt, wie Bizye (j. Wiza), die Residenz der Odry-senkönige. Eigentliche Städte entstanden im Binnenlande erst durch die griechischen und römischen Eroberer: letztere nicht vor dem 2. Jahrh. n. Chr.; wie Trajanopolis, Plotinopohs (nach K. Trajans Gemahlin benannt), besonders das durch seine centrale Lage bedeutend gewordene Adrianopolis (noch j. griech. ebenso, türk. Edirne, angeblich vorher Orestias genannt). Aelter ist das von K. Philippos Ii. nach der Unterwerfung des Hebros-Gebietes erbaute Philippopolis (noch jetzt eine halbgriechische Stadt, türk. Filibe). l) Diese schon innerhalb der nördlichen Abdachung gelegene lalebene bildete die auch unter der römischen Verwaltung zum eigentlichen Thracia gehörige Landschaft Sardica oder Serdica, ein Name, der auch auf ihre spät entstandene Hauptstadt, das byzantin. und jetzige Sofia (slaw. Sredetz), Hauptstation der grossen Strasse vom Bosporos zur mittleren Donau, übeigmg. 181. Griechische Städte am aegaeischen Meere (innerhalb der engeren Provinz Thrakia, östlich von den zu Makedonien geschlagenen Städten). Asiatisch-ionische Colonien waren Abdera von Teos, das weinberühmte Maroneia von Chios um 540 v. Chr. angelegt. Aeolisch das von Kyme und Mytilene gegründete, durch seine Lage an der Mündung des Hebros, welche den Getreideexport aus dei thrakischen Binnenebene beherscht, blühende Aenos (noch j. so genannt, aber durch Flussanschwemmung verödet); ebenso die älteren An-
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