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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 133

1879 - Berlin : Reimer
Südliches Thrakien. Inseln. 133 siedelungen auf der schmalen, längs der asiatischen Küste gestreckten thrakischen Chersonesos (auch rj £(p’ cexxrjon6vt(o /.) einer grösstenteils flachhügligen, nur im Norden zu Bergketten von über 400m ansteigenden Halbinsel, namentlich Elaeüs auf der Südspitze und Sestös an der engsten, gewöhnlich zum Uebergang gewählten Stelle der Halbinsel. Dazwischen lagen ältere ionische Städte: Kardia im Norden, Mddytos im Süden, welche eine bedeutende Verstärkung erhielten, als um 550 v. Chr. der ältere Miltiades in der Chersonesos ein Fürstentum mit gemischter griechisch-thrakischer Bevölkerung gebildet hatte und besonders als nach den Perserkriegen bis zum Ende des peloponnesischen Krieges die Athener dieselbe als Provinz beherschten und neue Colonisten daselbst ansiedelten.1) Seit 343 von Makedonien erobert, kam die Chersonesos mit ganz Thrakien und Mysien zum Reiche des Lysimachos, welcher für dasselbe eine neue Hauptstadt Lysimacheia auf dem kaum 1 d. M. breiten Halse der Halbinsel anlegte, wo früher eine Grenzmauer (/laxqov xez%oq) zum Schutze gegen Angriffe der ausserhalb wohnenden Thraker bestanden hatte.2) *■) Aus dieser Zeit datirt die Gründung von Kattiupolis (benannt nach dem athenischen Feldherrn Kallias), welches als Gallipoli seit dem Mittelalter der meistbenutzte Uebergangsort an der Meerenge ist. 2) Sie gehörte mit der ganzen Chersonesos nach Lysimachos’ Tode zum aetolischen Bunde, seit 247 zxim aegyptischen Reiche, seit 205 zum syrischen, seit 189 zum pergamenischen, nach dessen Ende 183 wird sie mit dem römischen Makedonien, von 46 v. Chr. endlich mit ihrem geographischen Hinterlande, der römischen Provinz Thracia vereinigt. 182. Inseln. Diesen Küsten gegenüber liegen im thrakischen Meere, d. i. dem nördlichen Teile des aegaeischen, drei Inseln von vul-canischer Formation, welche ihrer Lage nach gewöhnlich zu Thrakien gerechnet werden, obwohl sie politisch nie damit enger verbunden waren. Die grösste, Lemnos, hat nur unbedeutende Höhen, aber noch in historischer Zeit des Altertums tätige Krater; Imbros ist von schroffen, bis ca. 600m hohen Felsrücken durchzogen, die thrakische Samos oder Samothrake besteht bei kleinstem Umfange ganz aus dem mächtigen Kraterberg Saö/ce mit 1600m hohem Gipfel. Auf allen wurden als ältere Bewohner sogenannte tyrsenische Pelasger angegeben (vgl. § 213), von denen her sich der noch in griechischer Zeit auf Samothrake gefeierte Mysteriencultus der Kabiren (&soi (jusyccxoi) erhalten haben soll. Griechisch wurden sie vielleicht schon teilweise durch Niederlassungen asiatischer Ionier, völlig erst durch athenische Eroberung von der Chersonesos aus und durch Landverteilung an attische Ansiedler; daher blieben auch wenigstens Lemnos und Imbros unter römischer Herschaft mit der Provinz Acha'ia vereinigt.
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