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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 137

1879 - Berlin : Reimer
137 Nordpontische Länder (Skythia, Sarmatia). 186. Das osteuro päische Tiefland. Die Nordküsten des Pontos Averden nur stellenweise — am westlichen Kaukasus und auf einem Teile der taurischen Halbinsel — von Gebirgsabfällen gebildet, gegen Nw. nur von niedrigen aber steilen Rändern weiter Ebenen, grösstenteils von flachen Sanddünen, hinter welchen in einiger Entfernung von der Küste ein überaus fruchtbares aus schwerem schwarzen Ackerboden bestehendes Hügelland sanft aufsteigt. Aus diesem, welches in seinen inneren Mulden in alter Zeit noch weit ausgedehntere Sumpfstrecken und Seen enthielt, als heutigen Tages noch bestehen, sammeln sich die Gewässer zu grossen Strömen, die nach Süden zum Pontos und seiner nordöstlichen Erweiterung, der wegen ihrer geringen Tiefe gewöhnlich nur als Sumpfsee palus) bezeichneten Maeotis gehen: Tyras (in spätrömischer Zeit auch Banaster), j. Dnjestr, Hypanis j. Bug, und besonders die beiden grössten, am weitesten aus dem Binnenlande kommenden: Borysthenes (später Danapris), j. Dnjepr und Tan als, j. Don. Der grösste der osteuropäischen Ströme, dessen oberes Gebiet im höheren Hügellande nördlich der Quellgebiete jener grossen Flüsse liegt, im Mittelläufe ihnen parallel nach Süden geht, dann aber östlich zum kaspischen Meere umbiegt, die heutige Wolga, wurde den Alten erst im 2. Jahrh. n. Chr. unter dem Namen Rhä (raw = „Strom“ im finnischen) und nur ganz allgemein bekannt. Die Küstenzone dieses grossen Flachlandes bildet bei humusarmem Boden und mässigem Regenfall, der nur für den Frühling ausreichenden Graswuchs hervorruft, eine nach Osten an Breite wachsende Steppe, die gegen das kaspische Meer in völlige Wüste übergeht. Diese Landschaft hat von jeher nomadischen, wiederholt aus Inner-Asien nach Westen vorgedrungenen Horden als Weideplatz gedient: wie seit dem Mittelalter verschiedenen türkischen oder tatarischen und mongolischen Stämmen, so schon im höheren Altertum den Skythen, Sar-maten und ähnlichen turanischen Völkerschaften. 187. Skythen. Das Volk, welches die Nordküstenländer des Pontos inne hatte, als griechische Colonisten im 7. Jahrh. sich daselbst anzusiedeln begannen, wird von ihnen (wahrscheinlich mit einem bei den Thrakern vernommenen Namen) Skythen genannt, während es sich selbst Skolöten nannte. Es war nach der vorherschenden Ueber-lieferung von Osten her (aus dem inneren oder nördlichen Asien) in viel älterer Zeit eingewandert und hatte auch in dieser neuen Heimat
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