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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 142

1879 - Berlin : Reimer
142 Illyrien. schliessen und in diesem nördlichen Teile schon in antikem Sprachge-brauche selbst den Alpennamen annehmen.1) Nur wenige und kurze Flüsse (Naro, j. Narenta, Neretwa der grösste) erhält das adriatische Meer aus diesem, auf weite Strecken mit hohem felsigen Absturze an die Küste vortretenden Berglande; reich bewässert ist dagegen die No-Abdachung desselben zum Donaugebiete, zunächst zu deren Nebenstrom Saus (Save), dessen Zuflüsse innerhalb des alten Illyriens (des heutigen Bosniens), — die grössten der Drinus, j. Drina und Bassanius, j. Bosna — mehrere weite ebene Längstäler von grosser Fruchtbarkeit durchfliessen, während die nicht mehr der Kalkformation angehörigen Bergzüge dieser Seite an mineralischen Reichtümern namentlich Gold^ Silber, Kupfer, Eisen, Salz enthalten. Die Vegetation dieser Binnenabdachung Illyriens hat mitteleuropäischen Charakter, die adriatische Abdachung dagegen sehr viel wärmeres Klima, sie ist daher, bei dem in den Küstenstrichen und auf den Inseln vorherschenden Wassermangel nur für Wein- und Oelbau ein geeigneter Boden. *) Ausser der Julischen Alpe, dem Uebergang aus Italien nach Pannonien, nennen einige Autoren auch Dalmatische Alpen, andere in derselben Gegend das "Alß^ov oder 'Alßuvov boog; diess scheint also eine Art allgemeiner Benennung dieses Berglandes gewesen zu sein. Die grösste Höhe von ca. 2500m erreicht gegen Süden in der Nähe des Drilon-Tales die Gruppe des Bertiskos der Alten, j. Kom. 193. Südliches Illyrien. Von korinthischen Colonisten wurden 634 und 627 v. Chr. im ebenen illyrischen Küstenlande zwei bedeutende Handelsniederlassungen gegründet: Apollonia (j. Ruinen Pollina) mit seinem Hafenorte Aulön (j. ital. Yalona, alb. Vljora) und Epidamnos oder mit älterem einheimischem, später von den Römern wieder eingeführtem Namen Dyrrhachion (j. ital. Durazzo, alb. Drasch), beide in römischer Zeit die gewöhnlichen Uebergangspunkte für den Landverkehr zwischen Italien und den griechischen Provinzen. Sie lagen auf dem Gebiete des damals mächtigsten unter den illyrischen Volks-stämmen, der Taulantier, welche den ganzen ebenen Küstenstrich inne hatten1) und im 3. Jahrb. v. Chr. selbst jene Griechenstädte ihrem Reiche einverleibten; zu Makedonien hatten sie nur unter Alexanders Regierung in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnisse gestanden. Dagegen war diesem Reiche schon seit Philippos H. der die innere Berglandschaft um den lychnitischen See mit der Hauptstadt Lychnidos (j. Ochrida) bewohnende Stamm der Dassareten untei-worfen. Beide Gebiete wurden nach der römischen Besitznahme, welche 229 mit den Küstenstädten begann, 130 v. Chr. zur Provinz Macedonia geschlagen, bis sie erst in der neuen Reichseinteilung des 4. Jahrh. eine besondere Provinz Nova Epirus bildeten.
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