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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 146

1879 - Berlin : Reimer
146 Raetien. eng geschlossen bleibt), in der südlichen durch die des Athesis (Etsch) und der Addua, wurde von römischen Heeren unter Drusus 15 v. Chr. nach hartnäckigem Widerstande unterworfen. Es war bewohnt von zahlreichen Volksstämmen ohne politischen Zusammenhang untereinander, geschieden und benannt nach den einzelnen Haupttälern; von diesen wurden alle südlich zum Po-Tale sich öffnenden, mit Ausnahme der Gauen der Venostae (Vintschgau an der oberen Etsch) und Isarci (am Eisack, Zufluss der Etsch) sofort mit Italien vereinigt. Von letzterem Tale führt die uralte Hauptverkehrsstrasse über den niedrigsten Querpass der Centralalpen, den Brenner (1350m), welcher den Namen der raetischen Breönes bewahrt. Der in Italien übliche Gesammtname für alle diese, grösstenteils nur von Viehzucht und Waldarbeit lebenden, sehr geringen Ackerbau treibenden Stämme war Raeti; über ihre Stammverwandtschaft wusste man nur, dass sie in enger Beziehung zu den Etruskern Italiens standen, sogar insgemein für Nachkommen der durch die gallische Eroberung aus Oberitalien verdrängten Etrusker (unzweifelhaft irrtümlich) gehalten wurden. Nur wenige Orte in den grösseren Tälern sind schon unter der Römerherscliaft zu kleinen Städten erwachsen, wie Curia Raetorum (j. Chur, rom. Coira in Graubünden) und Veldidena (Wilten, Vorstadt von Innsbruck); überhaupt ist das ganze Gebirgsland erst spät sprachlich romanisirt worden. 198. Vindelicia. Die römische Eroberung betraf sodann die fruchtbare Hochebene vom Nordfusse der Alpen bis zum Strome Danuvius (vgl. § 195, n. 1), vom Bodensee, lacus Venetus oder Brigantinus der Alten bis zum unteren Laufe des Inn. Hier bildeten bis zum Eindringen der Germanen im 5. Jahrh. die Landbevölkerung keltische Stämme, mit gemeinsamem Namen Vindelici bekannt; sie hatten auch schon einzelne Städte, die unter römischer Herschaft ihre keltischen Namen bewahrten, wie Brigantium Bregenz, Cambodunum Kempten, Sorviodurum Straubing u. a. Dazu kamen römische Anlagen, namentlich die aus römischen Standlagern an der Donaugrenze in späterer Kaiserzeit durch Handelsverkehr mit den Germanen zu Städten erwachsenen Castra Regina (Regensburg, benannt vom gegenüber mündenden Flüsschen Regänus) und Castra Batava (Passau, benannt von der aus Batavern bestehenden Garnison, neben der altkeltischen Stadt Bojodurum), vor allem aber die neue Provincialhauptstadt von Raetien (welchem ganz Vindelicien als Untei-abteilung zugelegt wrar) die Colonie Augusta Vindelicorum (Augsburg). Auch das durch die Vorrückung der Nw.-Grenze jenseit der Donau unter K. Hadrianus gewonnene Gebiet wurde zu Raetien geschlagen und die zum Schutze desselben gegen die Germanen angelegte Grenzbefestigung limes Raeticus benannt.
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