Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der alten Geographie - S. 150

1879 - Berlin : Reimer
150 Italien. Ober-Italiens, des Arnus-Tales, Campaniens und des, nur durch geringeren Regenfall benachteiligten Apuliens, ein sehr grosser Teil des Bodens, wie das aus vulcanischem Tuff bestehende wellige Hügelland Süd-Etruriens und Latiums, die Vorstufen des Gebirges in Picenura, Sam-nium, Lucanien und viele höhere Striche bis zu 800—1000m durch Anbau der Halm- und Hülsenfrüchte nutzbar gemacht, in weit höherem Grade als in Griechenland. Ausser den Eichenwäldern, welche die tieferen, den Buchen und Tannen, welche die höheren Gebirgshänge bis zu 1500—1600m Höhe damals weit reicher als jetzt bedeckten, bleibt ein grosser Teil des Berglandes, besonders des Apennin, durch schroffe und felsige Beschaffenheit des Bodens jeder anderen Benutzung als zur Viehweide entzogen, welche in diesen höheren Regionen, wie in den Alpen, auf die Sommermonate beschränkt ist; ein regelmässiger Umzug der Rinder- und Schafheerden nach den Jahreszeiten, wie er heut üblich ist, fand auch schon im Altertum, z. B. zwischen Samnium und Apulien statt. 203. Bevölkerung. Als Ureinwohner betrachten wir vier Gruppen von Volksstämmen, wtelche in dem später Italien genannten Lande schon wohnhaft waren, bevor im Süden Griechen von der Seeseite, im Norden Kelten von der Landseite her sich als Colonisten und Eroberer niederliessen. Unter den Anwohnern der adriatischen Küsten sind die Veneter und Istrer im Norden, die Iapyger (Apulier) im Süden, sowie in der südlichsten Halbinsel die Chöner (Chaoner, wie in Epeiros, § 167) Angehörige der im Osten desselben Meeres weiter ausgebreiteten illyrischen Nation. Es ist nicht zu ermitteln, ob diese etw?a in einem näheren Verhältniss stand zu den Ligurern (siiyveg), unter welchem Gesammtnamen die Bewohner der nordwestlichen Gebirgsküsten und Corsica’s noch in historischer Zeit begriffen werden, denen aber auch ein Teil der ältesten Bevölkerung der südwestlichen Küstenländer, namentlich die in Süd-Etrurien, Latium, Süd-Italien wohnhaften Siculer zugerechnet werden. Ein drittes, von den genannten durchaus verschiedenes Volk, welches namentlich ligurische Stämme vielfach unterworfen oder verdrängt hat, also einer späteren Einwanderung angehören muss, ist das etruskische (nach griechischer Benennung tyrsenische), lange Zeit das herschende und civilisirteste im westlichen und nördlichen Italien, mit einer Sprache, deren erhaltene Reste immer noch kein auch nur wahrscheinliches Urteil über seine ethnographische Stellung erlauben und nur die Angaben der Alten über ihre gänzliche Fremdartigkeit bestätigen. Der grössere Rest Mittelitaliens endlich ist, soweit geschichtliche Kunde reicht, von
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer