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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 171

1879 - Berlin : Reimer
171 Unter-Italien. 231. Iapygia oder Apulia. Die vom Cerbälus und Anfidus (Cerväro, Ofanto) durchflossene Ebene zwischen dem samnitischen Berglande und dem adriatischen Meere und ihre höhere felsige wasserarme Fortsetzung bis in die südöstliche Halbinsel fanden Griechen und Römer bewohnt von mehreren kleinen Stämmen illyrischen Ursprungs, mit Gesammtnamen 3idnvysq, Apuli benannt; die Mehrzahl derselben nahm von der nahen Griechenstadt Taras her in der Folge griechische Sprache, Sitte und Kunstübung an. So namentlich die beiden bis zum 5. Jahrh. v. Chr. hier bestehenden Reiche der Dauni in der nordwestlichen Ebene und der Poediculi, oder wie sie graecisirt genannt wurden, llevxirioi, im mittleren Hügellande. In jenem war die alte Hauptstadt, eine der grössten Italiens, Arpi (Ruinen Arpa bei Foggia), andere bis zu der 317 v. Chr. vollendeten römischeil Besitznahme noch selbständige Städte: Teanum, Canusium (Canosa), Ausculum (auch Ascu-lum Apulum, j. Ascoli), Luceria (Lucera), Venusia (Venosa), das schlachtberühmte Cannae und an der flachen Küste Salapia (Ruinen Salpi) und Sipontum (bei Manfredonia) unter dem mit Eichwald bedeckten Kalk-birge Gargänus. Peuketia enthielt ausser der Hafenstadt Barium (Bari) nur unbedeutende Orte längs des Küstenstriches, da das Binnengebiet meist aus unfruchtbarem steinigen Weideland besteht, dessen Hauptproduct die hochgeschätzte feine Schafwolle war. 232. Calabria oder Messapia, die flache, aber felsige, daher mehr an Wein und trefflichen Oliven, als an Getreide ergiebige östliche Halbinsel, welche römischer Sprachgebrauch von Apulien aus-schliesst, griechischer dagegen zu Iapygien rechnet. Sie scheint wiederholt über See aus Ulyrien her Zuzug der einheimischen Bevölkerung erhalten zu haben, da sich hier die nationale Sprache neben der griechischen nach der 266 v. Chr. erfolgten römischen Besitznahme bis in die Kaiserzeit erhielt. Die in dieser Halbinsel genannten Volksnamen der Messapii, Calabri, Sallentini beziehen sich wahrscheinlich ursprünglich auf einzelne Stämme oder Cantone, werden dann aber unterschiedslos auch zur Bezeichnung des ganzen Landes und \ olkes gebraucht. Neben den vielen kleinen Landstädten hat allein Brundisium(gr. Bqsvtsöiov) durch seinen trefflichen natürlichen Binnenhafen, fast den einzigen an der Westküste des adriatischen Meeres, für den Verkehr zwischen Italien und Griechenland grosse Bedeutung, wurde daher 244 mit einer römischen Colonie besetzt.
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