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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 182

1879 - Berlin : Reimer
182 Hispanien. Die älteste Niederlassung dieses Kaufmannsvolkes an der Küste des an Naturprodukten und edlen Metallen reichen Landes, um 1100 v. Chr. gegründet, war Gadir (d. i. „die Festung“, tu rdöeiqa, lat. Gades, j. Cadiz) auf einer kleinen, der flachsandigen Baetis-Mündung zunächst gelegenen Küsteninsel, eine Stadt, die auch gegen das jüngere und mächtigere Karthago ihre Unabhängigkeit und, in Folge ihres Uebertrittes zu den Feinden dieser ihrer Rivalin, auch in der römischen Provinz eine sehr selbständige Stellung und ihre alt-semitische Nationalität bewahrte. Stromauf bleibt der Baetis schiffbar bis Hispalis (j. Sevilla), welches dadurch Handelsmittelpunkt und volkreichste Stadt der ganzen baetisclien Landschaft wurde; daneben die von Scipio 206 v. Chr. angelegte Militärcolonie Italica, Ausgangspunkt der sehr schnell erfolgten Romanisirung des Landes. Die höher aufwärts an dem nur noch für kleine Boote schiffbaren Strome am oberen Rande der Ebene, im Gebiete der Turdüler gelegene Stadt Cordüb a (j. Cordova) wurde ihrer centralen Lage wegen zum Sitze des Praetors der römischen Hispania ulterior, später des Legaten der Provinz Baetica bestimmt.1) Von geringerer Bedeutung sind die an der Mittelmeerküste im Gebiete der Bastüler gelegenen altphoenikischen Städte, wie Carteja an der Meerenge, wo 171 v. Chr. die erste latinische Colonie ausserhalb Italiens angelegt wurde, neben der Felsenfestimg Calpe (Gibraltar) und die am Südfusse des Hochgebirges gelegenen, meist auf Metallausbeutung und Fischfang beschränkten, wie Ma/äca und Abdera (j. Malaga, Adra). x) Weniger bedeutende Binnenstädte unter den überaus zahlreichen (angeblich weit über 200) von Baetica, die ihre alten Namen bewahrt haben, sind Anticaria, Antequera, Asido, Sidonia, Astäpa, Estepa, Astigi, Ecija, Carmo, Carmona, Iuiberis, Elvira bei Granada, Laus, Loja, Nebrissa, Lebrija. Wegen einer Quecksilbergrube, der einzigen im Altertum bekannten, wird Sisapo genannt, j. Almaden („Bergwerk“ im arabischen). Die Lage des durch die beiden Schlachten von 216 und 45 v. Chr. berühmt gewordenen Munda, ohne Zweifel in der grossen Ebene, ist bis jetzt nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden. 247. Lusitania. Den fruchtbarsten Strich des westlichen Küstenlandes zwischen Tägttß und Durius hatte das Volk der Lusi-taner inne, unter Viriathus (150—140) das mächtigste der ganzen Halbinsel, daher nach ihm die neue Provinz der augusteischen Einteilung benannt wurde. Seine alte durch günstige Handelslage bedeutende Hauptstadt war Olisipo (Lisboa, Lissabon); aus politischen Gründen wurde aber zum Verwaltungsmittelpunkt der römischen Provinz die von Augustus neu angelegte sehr grosse Yeteranencolonie Emerita Augusta (Merida) am Anas erhoben.
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