Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der alten Geographie - S. 195

1879 - Berlin : Reimer
Römisches Germanien. 195 oder Heidenmauer genannt) geschützt. Das vorzüglich mit Colo-nisten aus Gallien besetzte Gebiet bildete dann unter dem Namen der Agri De cum at es auf anderthalb Jahrhunderte, bis es unter K. Aurelianus von den Alamannen erobert wurde, einen mit römischen Strassen durchzogenen und in römischer Weise angebauten Teil der oberen germanischen Provinz.2) x) Neben diesen Hauptorten der Gaue noch zu nennen: Argentovaria, Arzenheim, Breucomagus, Brumat, Tahernae, Zabern, Saletio, Selz, Concordia, Altenstadt bei Weissenburg, Alteja, Alzei, Bauconica, Oppenheim, Bingium, Bingen, an der Mündung der Nava, Nahe. 2) Alte Ortsnamen sind nur zufällig für einzelne der überaus zahlreichen Stätten mit Resten römischen Anbaus in diesem Teile Deutschlands bekannt geworden: so Tarodunum, Zarten bei Freiburg, Arae Flaviae, Rottweil, Sume-locenna, Rottenburg, C7aren?2ct(Cannstadt?), Aquae Aureliae, Baden, Lupodunum, Ladenburg, Aquae Mattiacae, Wiesbaden. 261. Germania inferior. Ueber den unteren Rhein sind unvermischte Germanen in Menge zuerst unter Augustus auf römisches Gebiet versetzt worden: so namentlich die früher gegenüber der Mosel-Mündung ansässigen Ubier; in ihrem neuen Gebiete lag die administrative Hauptstadt des ganzen Niederrheinlandes oder des sog. Nieder-Germaniens, als Veteranencolonie unter K. Claudius nach dessen hier geborner Gemahlinn, der Tochter des Germanicus, Colonia Agrippina (Cöln) benannt.1) Von altersher bewohnte das germanische Volk der Bataver (Batävi oder auch Batävi) die noch jetzt Betuwe „gute Aue“ genannten Inseln des Rheindelta’s; ihr Verhältniss zum römischen Reich war das steuerfreier Bundesgenossen: doch wurde ihr Gebiet der Provinz zugerechnet, da es von römischen Heerstrassen durchzogen und mit keltischrömischen Städten besetzt war, unter denen Lugdunum und Noviomägus (Leiden und Nimwegen, Nijmegen) die bedeutendsten sind.2) Die wirklich germanische (d. i. deutsche) Bevölkerung war also in dieser, vielmehr aus militärischen Rücksichten zusammengelegten Provinz auf die unmittelbare Nähe des Rheinufers beschränkt, der weit grössere Rest des Binnenlandes von Kelten bewohnt, unter denen die Menapier in der sandigen und sumpfigen Tiefebene an der unteren Mosa (Maas) und neben einer Anzahl kleinerer Stämme im höheren Waldlande der Arduenna die Tun gern (um Tongres) und Eburönen die bedeutendsten waren; aber gerade diese echten Kelten waren zuerst von ihren gallischen Stammgenossen mit dem Gesammtnamen Germanen bezeichnet worden, der wahrscheinlich die appellative Bedeutung „Waldbewohner“ hatte und in diesem Sinne von den Galliern, denen die Römer die Benennung entlehnten, auf das ähnlich beschaffene Land jenseits des Rheins und dessen Bewohner übertragen wurde. 13*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer