Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der alten Geographie - S. 203

1879 - Berlin : Reimer
Ost-Germanien. 203 baltischen Meere. Von ihnen scheint sich der gegen So. wohnende Volksteil abgezweigt zu haben, welcher von seinen Nachbarn den Spottnamen der Quaden („bösen“) erhielt2). Die suevischen Völker des nördlichen Flachlandes von der unteren Elbe bis zur Weichsel haben bekanntlich zwischen dem 3. und 5. Jahrh. den wenig ergiebigen Boden und das rauhe Klima ihrer damals noch mehr nomadisch bewohnten Heimat völlig verlassen und in den römischen Provinzen neue Sitze erworben, wodurch sie (ebenso wie ein grosser Teil der Franken), dem germanischen Volkstum verloren gegangen sind. Nur von den nordwestlichsten derselben, den Langobarden und Rugier n, hat sich eine Namenspur ihrer vormaligen Wohnsitze im mittelalterlichen Bardengau (um den Flecken Bardewiek) und der Insel Rügen erhalten; die Sitze der Guttonen (erst seit dem 5. Jahrh. Gothi geschrieben) waren bekannter durch den Bern-steinreichtum ihres, unter allen germanischen Gebieten allein über die Vistula (Weichsel) östlich hinausreichenden Küstenlandes. Sehr unbestimmt sind dagegen die Nachrichten über das von römischem Verkehr am weitesten abliegende Flussgebiet der Oder und die dahin fallenden Sitze der Burgundiönen und der verschiedenen unter dem allgemeinen Namen Lugier begriffenen Stämme3) sind nur hypothetisch anzugeben. Ebenso unsicher bleibt, ob das vom oberen Weichselgebiet bis zur unteren Donau schon im 2. Jahrh. v. Chr. ausgedehnte Volk der Bastarnen oder Basternen überhaupt mit Tacitus den germanischen, oder nach griechischen Berichten den keltischen Stämmen beizurechnen sei. *) In ihrem Gebiete wird eine sogenannte Stadt oder Burg Mattium (wahrscheinlieh j. Maden) nahe dem Flusse Adrana, Eder, genannt. Die an ihrer Grenze gegen die Hermunduren gelegenen, zwischen beiden Völkern streitigen Salzquellen sind wahrscheinlich die im Werratale befindlichen. -) Beide Völkernamen sind im 4. Jahrh. bereits verschollen und im 5. durch den neuen der Bai wären (Baiern) ersetzt, unter welchem sie über die Donau südlich in römisches Gebiet einrücken. 3) Dieser nach dem 2. Jahrh. nicht mehr vorkommende Name ist wahrscheinlich dem der Vandalen (Vandilii, Vindilii schon im 1. Jahrh. bei Plinius, wol irrig als Gesammtname der östlichen Suevenvölker) gewichen, da in jener Zeit als Lage der Elbquellen das vandalische Gebirge genannt wird. Im 3. Jahrh. reichten die Vandalen südlich bis an die Donau, wahrscheinlich in derjenigen Gegend, welche früher die Quaden inne gehabt hatten. Der äusserste Osten und Norden von Europa. 270. Von den noch innerhalb der von den alten Geographen beliebten östlichen Flussgrenze Germaniens, der Weichsel, in der oberen metallreichen Höhengegend wohnenden Stämmen werden die als Eisen-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer