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1. Schul-Geographie - S. 196

1874 - Breslau : Hirt
196 10. Provinz Hannover. [38,479 Qkffi = 6981 ^M., 1,964,000 (£., davon \ Katholiken.^ Geschichte: Hannover und Braunschweig bildeten einen Theil des alten Herzogthums Sachsen, dessen ältestes Herrscherhaus (die Ludolfinger) dem deutschen Reiche S Kaiser gab. Der eine von diesen, Otto I., schenkte sein Herzogthum Sachsen an Hermann Billung, dessen Haus 1106 mit Magnus ausstarb. Darauf wurde der nachmalige Kaiser Lothar von Süpplingenburg Herzog, nach dessen Tode das Weifische Haus Bayern und Sachsen vereinigte. Dasselbe regiert noch jetzt in Braunschweig (und England), der Name Sachsen aber ging für diese Länder verloren, als in Folge der Aechtung Heinrich's des Löwen (1180) dem Welfischen Hause nur noch die Bilumg'schen, Braunschweig'schen, Nordheim'schen und Supplingenburg'schen Erbgüter verblieben, aus denen das jetzige Hannover (früher Braunschweig - Lüneburg genannt) und das jetzige Braun schweig (früher Braunschweig- Wolfenbüttel) hervorgingen,, während der Titel von Sachsen und die damit verbundenen herzoglichen Rechte an Bernhard von Askanien, einen jüngeren Sohn Albrechts des Bären von Brandenburg, für dessen den Slaven an der mittleren Elbe entrissene Länder, übergingen, und deshalb später auf Lauenburg und Wittenberg hafteten, mit letzterem zugleich 1423 auf Meißen übergingen. Seit Georg I. waren die Landesherren zugleich Könige von England und residirten außer Landes (1714 bis 1837). Als die Königin Victoria den englischen Thron bestieg, folgte (wegen des salischen Gesetzes) in Hannover der damalige Herzog von Cumberland, Ernst August. 1803 besetzten die Franzosen das Land, und nachdem es die Preußen (1806) einige Monate lang (für Anspach, Cleve und Neuschatel) besessen hatten, wurde der nördliche Theil zu Frankreich, der südliche zum Königreich Westfalen geschlagen. Das Land besteht ans drei größeren Gebieten: 1) Das Hauptland, im N.-O., an Weser und Elbe. 2) Das Südland, von der Fulda bis zum Harz, durch den Braunschweigischen Harz- und Weserdistrikt vom Hauptlande getrennt. 3) Das Westland; Gebiet der Vechte und Ems, mit dem Hauptlande durch einen schmalen Streifen Moorlandes am Dümmersee zusammenhängend. Der politischen Eintheilnng nach zerfällt Hannover in 6 Landdrosteien: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück, Aurich. Im Hauptlande: 1) Die Herzogtümer Bremen und Verden (spr. Fehrden), ehemals Bisthümer, seit dem westfälischen Frieden schwedisch, kamen 1713 an Hannover. Stade, an der Schwinge, Km (f M.) von der Elbe; in der Nähe die fruchtbaren Marschdistrikte des Landes Hadeln, Kehdingen und des Alten Landes. Verden, an der Aller. 2) Das Fürstenthum Lüneburg, an der Elbe und Aller, großentheils aus der Lüneburger Heide bestehend. Die gleichnamige Landdrostei hat nur 33 E. auf 1 Dkm (1820 auf die Dm). Lüneburg, an der Ilmenau, wichtige Saline mit der zweitstärkften Soole in Deutschland, 16,000 E. Celle, an der Aller, 16,000 E.; bedeutende Fabriken. Harburg, 17,000 E., Fabrikstadt, an der inselreichen Elbe^ da wo die trockene, hohe Geest zwischen Marschen an den Fluß herantritt; wichtiger Seehafen, Hamburg gegenüber. 3) Hoya und Diepholz, fast ganz am linken Weserufer, mit den gleichnamigen Städten und dem Dümmersee. 4) Fürstenthum Kalenberg, an der Leine und oberen Weser, mit dem Steinhuder Meer. Hannover, an der Leine, Hauptstadt, 88,000 E., mit dem Vorort Linden 104,000 E.; Wohnhaus und Denkmal von Leibnitz. In der Nähe das Welfenfchloß und das Schloß zu Herrenhausen. Hameln, an der Weser; Fabrik- und Handelsstadt (Sage vom Rattenfänger).
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