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1. Geschichte des Altertums - S. 5

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ägypten. 5 macht, das Wort in Laute zu zerlegen und für diese besondere Zeichen festzustellen, ohne doch auf Wortzeichen zu verzichten?) In der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends entstand ein ägyptischer Staat. Einheitsstaat, dessen Mittelpunkt Memphis war. Der König?) dessen Gewalt für unbeschränkt galt, ward als lebendig gewordener Gott verehrt. Für die Ausführung seiner Befehle verfügte er über ein wohlorganifiertes Beamtentum, in dem die „Schreiber" bereits eine große Rolle spielten; für die Bedürfnisse des Hofes und der Verwaltung <. r, g ongüter. Die große Masse des Volkes bestand hörte, und die dem Könige Frondienste leisteten. Doch wurde auch früh das Gewerbe gepflegt, besonders in den Städten: Setnetoeberei, ®eto£ft.unb Töpferei, Stein-, Metall- und Lederbearbeitung find uralte Gewerbe der Ägypter; zu ihnen trat später die Herstellung von Glas. Die Heilkunde wurde früh ausgebildet. Metallgeld kannte man nicht; aller Handel war Tauschhandel. Die Kunst hatte eine außerordentliche Höhe erreicht. Unter den Pyramiden, den Grabmälern der Könige, die deren Grabkammern enthalten, ist die gewaltigste die des Cheops (Chansu), die ursprünglich 146 m hoch war; in ihrer Nähe erheben sich die seiner Nachfolger, Chephren (C'hacuf-r6) und Mykerinos (Menkeu-r6). Neben den überlebensgroßen Königsstatuen, die in ihrer steifen Feierlichkeit machtvoll wirken, wurden in jener Zeit so lebensvolle Kunstwerke wie das Holzbild des sogenannten „Dorfschulzen" und die Statue des sitzenden Schreibers geschaffen. Reiche Gelegenheit zu künstlerischer Betätigung boten die Gräber der Vornehmen, die oft mehrere Kammern umfassen, und auf deren Wänden man in Flachreliefs und Malereien Szenen aus dem Leben der Verstorbenen darstellte. Die Ägypter kannten zahlreiche Götter; jeder Gau Hatte seine be- Religion, sondere Gottheit. Da nach dem Glauben der Ägypter wie anderer Völker die göttliche Macht sich vornehmlich in Tieren, nützlichen wie schädlichen, offenbarte, dachte man sich die Götter gern in Tiergestalt oder verlieh ihnen wenigstens einen Tierkopf: es gab einen Hundsgott, eine mit einem Kuhkopf dargestellte Himmelsgöttin, eine Löwengöttin, 1) Das Verständnis der ägyptischen Schrift beginnt mit der Entzifferung des dreisprachigen „Steins von Rosette", der zur Zeit der ägyptischen Expedition Napoleons gefunden worden war, durch den französischen Gelehrten Cham-pollion (1822). 2) Das Wort paro (Pharao) bedeutet das „große Haus" und bezeichnet den königlichen Palast (vgl. die „Hohe Pforte"). denen der Boden, den sie bebauten, nicht ge-
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