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1. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 203

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Dänemark. 203 Norden um und bildet den Grundstock der Halbinsel Jütland, die Nord- und Ostsee voneinander scheidet. Im Norden wird diese Halb- insel von dem Skagerrak und im Osten vom Kattegat begrenzt. Nach Osten reiht sich ihr eine ausgedehnte Inselgruppe an. Die Haupt- inseln sind Fünen und Seeland, die unter sich und von dem Festlande durch den Kleinen und den Großen Belt und den Sund getrennt sind. Jütland und die Inselgruppe bilden zusammen mit dem felsigen Eilande Born Holm das Königreich Dänemark. Seiner Bodenbeschassenheit nach erscheint Dänemark mit Ausnahme Boden-- von Bornholm als eine Fortsetzung des norddeutschen Tieslaudes. Das 0 ganze Gebiet ist flach, von Sand, Lehm und Kies bedeckt, aus dem auf den Inseln vereinzelt Kreidefelsen hervorragen. Jütland trägt an der Ostküste ein mannigfaltiges Hügelland, dessen höchste Punkte noch bis 170 in ansteigen, mit vielfach steilem Abfalle zur See, die hier in schmalen Zungen, sogenannten Föhrden oder Fjorden, tief in das Land eingreift. Der bedeutendste unter ihnen ist der Liimsjord, der die Halbinsel bis zur Nordsee durchschneidet. Nach Westen zu füllt Jütland allmählich ab und erreicht als niedrige Sandküste die Nordsee. In dem westlichen Flugsandgebiete, das vielfach von langen Dünenwällen durchzogen wird, ist der Boden trotz reichlicher Benetzung unfruchtbar, nur Heide und Moor treffen wir dort. Auf der Ostseite dagegen liegt ein ertrag- reiches Ackerland, das von prächtigen Buchenwaldungen unterbrochen wird. Die dänischen Inseln eignen sich gut für Ackerbau und Viehzucht §302. und ernähren dadurch hauptsächlich ihre Bewohner. Der Betrieb der Land- Wirtschaft wird durch das Klima sehr begünstigt, das ozeanisch ist und dem unseres nordwestlichen Deutschland gleicht. Der Ertrag des Bodens und der Viehzucht erlaubt eine nicht unbedeutende Ausfuhr. Dänemark nimmt ferner als Übergangsgebiet zwischen Mittel- und Handel. Nordeuropa und zugleich durch seine Lage zwischen zwei Meeren auch eine wichtige Stellung im Weltverkehre ein. Dadurch war seine Ent- Wicklung zu einer bedeutenden Seemacht bedingt. Im frühen Mittelalter unternahmen die Däueu große Eroberungszüge zur See. Ihre Könige beherrschten einst auch Schweden und Norwegen, letzteres noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aus früherer Zeit sind den Dünen noch manche Besitzungen geblieben wie die Färöer und Island, die Westküste Grönlands und einige Inseln in Westindien. Seine heutige Aus- dehnuug erhielt Dänemark im Jahre 1864, wo es die Herzogtümer Schleswig-Holstein verlor. Dem Handel und dem Schiffahrtsverkehre verdankt auch die einzige ,Agen. Großstadt des Reiches, Kopenhagen, ihr Aufblühen. An der wichtigsten Verbindungsstraße zwischen Nord- und Ostsee, dem Sunde, gelegen, ist sie in erster Linie Handelsstadt. Doch hat sich in ihren Mauern auch eine lebhafte Industrie entwickelt. Sie ist zugleich Residenz und besitzt bedeutende Anstalten für Kunst und Wissenschaft. Der treffliche Hafen dient auch als Kriegshafen. Das übrige Land entbehrt größerer Städte, selbst die hafenreiche Ostküste Jütlands hat nur in Aarhuns (orhfis) einen namhaften Handelsplatz. Die Dänen gehören dem nordischen oder skandinavischen Ger- wohner. manenstamme an. Gleich ihren Nachbarn, den Norwegern und Schweden, 14*
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