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1. Physische Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 48

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
48 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre. Überwindung macht ihn dann mutig und keck. — d) Ganz den Eindrücken der Natur hingegeben, an der er wenig Veränderungen wahrnimmt, hängt er selbst treu an den überkommenen Gewohnheiten und ist mißtrauisch gegen das Fremde. — e) Der Boden lohnt im Gebirge so wenig, daß er selten ausreicht, dessen Bewohner zu ernähren; deshalb sehen sich diese gezwungen, durch andere Erwerbszweige das Fehlende zu ersetzen; sie treiben darum neben dem Ackerbau vorzugsweise Viehwirtschaft, wozu sie die herrlichen Alpenwiesen veranlassen; außerdem befassen sie sich noch mit mancherlei Industrie. Zu vielem Erwerb führen dann auch die zahlreichen Fremden, die während der Sommermonate vor dem Staube der Städte in die Alpenwelt flüchten. 2. Die Gebirge spielen aber auch eine Rolle im Leben der Völker. Sie bilden Rassen-, Sprachen-, Religions- und Kulturscheiden. So trennen die Alpen Germanen und Romanen; nördlich vom Himalaja herrschen die ural-altaischen Sprachen, südlich davon arische Sprachen. — Aber auch innerhalb einer Nationalität übt das Gebirge seine trennende Krast aus; denn es begünstigt die politische Zersplitterung einer Nation in eine Reihe selbständiger Staaten. Beweise hierfür liefern das alte Griechenland, die Schweiz und Mittel-Deutschland. e) Die Hohlformen. Die Hohlformen des Festlandes, welche die Erhebungen gliedern, heißen Täler. Die Täler sind ihrer Richtung nach Längentäler, d. i. solche, die mit der Erhebungsachse des Gebirges parallel laufen, z. B. das Rhonetal im Wallis, das Vorderrheintal, oder Quertäler, d. i. solche, die senkrecht auf dieser Achse stehen, z. B. die Täler der Reuß, des Tessin u. a. (Fig. 47). Nach der durchgreifenden Gliederung unterscheidet man Haupttäler, welche ganze Gebirgssysteme voneinander trennen, und Nebentäler, vermittelst welcher sich nur ein einzelnes Gebirge gliedert. Ihrer Entstehung nach sind die Täler vielfach solche, die bereits dem uranfänglichen Bau der Gebirge angehören und mit diesen zugleich entstanden sind (tektonische Täler), wie z. B. das Einbruchstal der Oberrheinischen Tiefebene, die Muldentäler des Schweizer Jura, die großen Längentäler der Alpen. Die meisten aber sind erst allmählich im Laufe der Zeit durch Schnee und Eis, Regen oder fließendes Wasser ausgehöhlt worden; es sind dies die Erosionstäler. Junge Erosionstäler sind meist eng; die Breite ist in der Regel ein Zeichen höheren Alters. Dem Reichtum an Tälern danken die Gebirge ihren landschaftlichen Reiz; von ihnen hängt ferner ab die Zugänglichkeit und Wegsamkeit der Gebirge für Menschen und Tiere; selbst Pflanzen und Luftmassen folgen ihrer Richtung.^, Anmerkung. Einfluß des Klimas auf die Gestalt der Land-oberfläche. Die feinere Skulptur der Landoberfläche ist ganz wesentlich vom
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