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1. Physische Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 103

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
E. Das Klima. 103 Das Gebirgsklima unterscheidet sich vom Niederungsklima im allgemeinen durch geringeren Luftdruck und Temperaturabnahme. Besondere Kennzeichen desselben sind neben großer Reinheit der Luft mäßige Temperaturschwankungen, also kühle Sommer und milde Winter; es ähnelt somit in dieser Hinsicht dem Seeklima; daher auch öfter die spärlichere Besiedelung der Talböden im Vergleich zu den schwerer zugänglichen Talwänden. Nicht mehr zuträglich ist dem Menschen das Klima der Höhen über 2000 m. Oberhalb 4000 m beginnen die Erscheinungen der Bergkrankheit: Schwindel, Atemnot, Herzklopfen, Übelkeit. — Plateauflächen weisen starke Temperaturgegensätze auf. Klimaänderungen. Die Ergebnisse der geologischen Forschungen belehren uns, daß in Mitteleuropa das Klima noch in den letzten Zeitaltern wesentlich anders war als gegenwärtig: in der Diluvialzeit glazial, im ältesten Tertiär tropisch. Historische Berichte scheinen dafür zu sprechen, daß nach der Gegenwart hin sich das Klima verschlechtere. So ist z. B. der Weinbau in Mitteldeutschland zurückgegangen. Bis jetzt sind aber Änderungen des Klimas der Gegenwart zahlenmäßig nicht nachzuweisen. Dagegen bestehen periodische Klimaschwankungen. Solche hat Brückner aus den Gletschervorstößen und anderem festgestellt und zwar mit einer Durchschnittsdauer von 35 Jahren. In der einen Hälfte der Periode ist das Klima der ganzen Erde ein mehr kontinentales (trockenwarmes), in der andern ein mehr maritimes (feucht-kühles). Wir befinden uns gegenwärtig in einer nassen Periode und nähern uns ihrem Höhepunkt. Bedeutung des Klimas. Die Wirkungen des Klimas sind für alles organische Leben und daher auch für den Menschen so tiefgreifend und mannigfach, daß kein anderer geographischer Einfluß hierin ihm gleichkommt. Außer den bereits im vorhergehenden erwähnten Einflüssen des Klimas auf den Menschen sei noch folgendes erwähnt: Das Klima beeinflußt Nahrung und Kleidung, Bauweise und Beschäftigung der Menschen. Der Mensch benötigt in wärmeren Ländern nicht so reichlicher Nahrungsmengen als in kälteren, auch kann seine Nahrung eiweißärmer sein, da er weit weniger einer künstlichen Wärmeerzeugung bedarf. Der Tropenbewohner kann der Kleidung völlig entbehren, während die Bewohner höherer Breiten sich durch Pelze zu schützen gezwungen sind. Die leichte Bauart der heißen Zone geht mit der Annäherung an die Gegenden höherer Breiten zu immer solideren Bauten über, da hier die Wohnungen nicht nur gegen Regen sondern auch gegen Külte zu schützen
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