1914 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Kirchhoff, Alfred, Lampe, Felix
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
§13. Österreich» Ungarn.
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an der Küste und auf den vorliegenden Inseln auch von Italienern bewohnt,
daher römisch-katholisch. Bosnien und die Herzegowina, früher tür- 4. Bos-
tisch, wurden 1908 an Österreich-Ungarn abgetreten. Sie bilden ein ge- Herzego-
meinsames Verwaltungsgebiet beider Staaten, während Kroatien mit winn.
Slawonien zu den Ländern der ungarischen Krone gehört, Galizien, Buko-
wina, Jstrien und Dalmatien zu den im österreichischen Reichsrat ver-
tretenen Königreichen und Ländern.
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1. Königreich Ungarn. In der oberungarischen Ebene ist Preß- Iv.
bürg, an der Donau, unterhalb ihres Eintritts nach Ungarn, die alte Zungen.
Residenz- und Krönungsstadt der ungarischen Könige. Im Nordungarischen l. Ungarn.
Bergland liegen zu beiden Seiten der Gran, die einen kleineren Parallel-
bogen zur Waag bildet, die alten Bergbaustädte Kremnitz (n.) und
Schemnitz (s.), bei denen einst deutsche Bergleute den noch jetzt blühenden
Gold- und Silberbergbau eröffneten. *Bud apest ist auf beiden Seiten
der Donau dort gelegen, wo der Strom geschnitten wird von der Straße
(jetzt Eisenbahn), die vom Quarnero-Busen gegen No. vor dem Bergland
entlang nach Lemberg führt; Hst. und Universität, zählt es fast 9 Ht. E.,
von denen etwa y4 auf dem r. Ufer, der weinreichen Höhenstadt Buda
(deutsch: Ofen),3/4 auf dem ganz ebenen l. Ufer in dem viel regelmäßiger
und glänzend ausgebauten Pest wohnen. Am Zusammenfluß von Theiß
und Maros ist *Szegedin [j^gedin] mit mehr als Ht. E. die zweitgrößte
Stadt des Landes. Der S. des „ungarischen Mesopotamiens" zwischen
Donau und Theiß ist die getreide- und viehreiche Bacska sbätschka^ mit
' Maria-Theresiopel; noch fruchtbarer bildet ö. davon das Banat
zwischen Maros, Theiß, Donau die Hauptkornkammer des Landes; in
beiden Landschaften reiche Dörfer schwäbischer Kolonisten, die hier im
19. Jahrhundert, besonders unter Maria Theresia, angesiedelt wurden. In
den weiten Pußten des No. die echte Magyarenstadt 'Debreczen
^dibretzn^ mit niederen Häusern an breiten, ungepflafterten Straßen, die
Bewohner fast nur mit Ackerbau und Viehzucht beschäftigt; Zigeuner sind
Schmiede und Musikanten. — In Siebenbürgen haben sich besonders
im S., so in Hermannstadt n. vom Rotenturmpaß, die Kolonien der jetzt
noch über 2 Ht. zählenden Deutschen ziemlich rein erhalten. Sie heißen
dort „Sachsen", stammen aber aus dem norddeutschen Rheingebiet. —
Slawonien liegt zwischen Drau und Save, und Kroatien reicht w.
davon über das Dinarische Kalkgebirge bis zur adriatischen Küste. Beide
haben wie das benachbarte Bosnien und Serbien große Eichenwälder und
nutzen wie diese die Eicheln zu umfassender Schweinemast aus. 'Agram,