1914 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Kirchhoff, Alfred, Lampe, Felix
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
§ Is. Asien im allgemeinen.
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hier oft salzig ober zeitweise sogar mit schneeweißer Salzkruste überzogen.
Der gröbere Verwitterungsschutt der Felsen bleibt an den Abhängen oder
vor dem Fuß der Gebirge liegen, weil die Triebkraft des fließenden Wassers
fehlt, um ihu zerrieben nach dem Meere zu führen; die feineren Verwitte-
rungsreste trägt der Wind hinweg und häuft sie zu and- und Löß-
flächen in den Vertiefungen dieses von Gebirgen sowohl umschlossenen als
durchsetzten Landraums auf. So verebnql sich die Zwischenräume
zwischen den Gebirgskämmen immer mehr, und zwar gewöhnlich zu ganz
flachen Mulden oder Becken, Hochflächen, die nach den Rändern etwas
ansteigen. Die Gebirge erniedrigen sich dagegen, weil sie den Stoff
zu der Verebnung liefern, werden aber nicht in schluchtige Täler und Kamm-
zacken zerrissen; denn dazu fehlt die nötige Vielzahl kräftig die Bergflanken
durchfurchender Gewässer. Abbildung 54, (auf S. 174) lehrt, wie viel
weiter bei Himalaja und Tianschan die Gipfelhöhe die mittlere Kammhohe
überragt als bei Karakorum und Kuenlun: Jene als Außengebirge
Jnnerasiens sind durch die Wasserwirkung so kraftvoll geschartet, daß nur
zwischen den tiefen Kammeinschnitten Reste des alten Hochkamms in hoch-
ragenden Bergen übrig blieben; diese als Jnnengebirge hingegen haben
die eintönige Faltenform treuer bewahrt. So sind die Landschaftsformen
in den abflußlosen zentralen Gebieten Asiens ganz andere als in den
abflußreichen peripherischen.
In Gestalt und Größe ist das Iranische Hochland Hochasien ähn- d) Iran,
lich, mit dem es auch durch das kurze, aber hohe Hindukusch-Gebirge Armemen,
in Verbindung steht. Zwar erreichen seine Innenflächen an Höhe kaum
den ^vierten Teil der hochasiatischen, sind aber in ihren flachmuldigen Ver-
ebnungen, in ihrer Bedeckung mit salzhaltigen Sand- und Lößflächen den
innerasiatischen ganz gleich, gehören auch zu den abflußlosen Landstrichen;
nur geben ihre nicht so hohen, außerdem nahe an zwei Meeren hinziehenden
Randgebirge keinen großen Flüssen nach außen hin den Ursprung. Erst das
Armenische Hochland erzeugt wieder bedeutendere Flüsse. Von hier
fließen Euphral und Tigris in den Persischen Meerbusen, die Kura ^
mit dem Aras [ards] (r.) ins Kaspische Meer. *
Das Klima Asiens wird ganz beherrscht durch die Gegensätzeilftiitna.
sommerlicher Erhitzung und winterlicher Erkaltung des Fest-i Sommer
landes. Diese Vorgänge können in keinem Erdteil so groß sein wie in Winten
diesem größten, der noch dazu nur im So. tiefer in die gleichmäßig heiße
Zone reicht und in seinem Inneren die höchsten und weitesten Hochländer
besitzt, deren dünne, meist wolkenfreie Luft den Boden benso rasch sich
erhitzen wie erkalten läht.
Kirchhofs. Erdkunde Ii. 13. Aufl.
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